Kommentar:Ären gehen zu Ende

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Gerhard Hainzinger regierte 24 Jahre in Sulzemoos, Simon Landmann prägte Bergkirchen 18 Jahre lang

Von Robert Stocker

Wenn langjährige Bürgermeister ihren Chefsessel räumen, geht in den Rathäusern damit oft eine Zäsur einher. Unterschiedliche Chefs pflegen unterschiedliche Führungsstile, die die Atmosphäre im Gemeinderat und in der Verwaltung prägen. Und natürlich lenken Bürgermeister auch die Gemeindepolitik; sie geben als Kapitäne die Richtung vor, in die das Gemeindeschiff fahren soll. Nicht immer setzt sich diese Richtung durch, manchmal müssen Bürgermeister auch Kompromisse eingehen. Der Gemeinderat hat schließlich das letzte Wort.

Dass die Bürgermeister Simon Landmann (Bergkirchen), Gerhard Hainzinger (Sulzemoos) und Josef Baumgartner (Schwabhausen) keinen schlechten Job gemacht haben, ist schon an ihrer Amtszeit abzulesen. Hainzinger regiert seit 24 Jahren als Gemeindechef, Landmann ist 18 Jahre und Baumgartner achteinhalb Jahre im Amt. Hainzinger und Landmann haben in ihren Gemeinden eine Ära geprägt. Die Kommunen haben sich zu Orten entwickelt, wie sie für den Speckgürtel rund um München typisch sind: Gemeinden mit neuen Wohn- und Gewerbegebieten, die attraktiv für Neubürger und Unternehmen sind. Mit dem Gada-Gewerbegebiet hat Landmann auf Jahre hinaus die Weichen für ein finanzstarkes Bergkirchen gestellt.

Die scheidenden Bürgermeister hinterlassen ihren Nachfolgern große Fußstapfen. Wer in sie treten wird, ist wohl in zwei Gemeinden klar. In Bergkirchen läuft das Amt auf Robert Axtner zu, bisher einziger Bürgermeisterkandidat in der Gemeinde. Der Posten des Rathauschefs wird also in CSU-Hand bleiben. Einziger Bewerber in Sulzemoos ist Johannes Kneidl, der für die Freie Wählergemeinschaft Sulzemoos antritt. Hainzinger kandidierte für die Freie Wählergemeinschaft Einsbach als Bürgermeister, wurde aber über die CSU-Liste in den Kreistag gewählt. Ob sein potenzieller Nachfolger auch der CSU nahe steht, wird sich zeigen. In Schwabhausen dürfte es ein spannendes Rennen um den Chefsessel geben. Ob Florian Scherf ihn für die CSU zurückerobern kann, ist ungewiss. Mit Wolfgang Hörl, den die Freien Wähler und der Bürgerblock Arnbach ins Rennen schicken, und Thomas Hack von der Unabhängigen Bürgervereinigung wird er zwei starke Gegner haben.

© SZ vom 20.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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