Karlsfelder See:Glasflaschen verboten

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Die Müllprobleme wird die Satzung wohl nicht beheben. Doch wird es zumindest keine Glasscherben mehr geben. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Kreistag ändert die Satzung, die für den Karlsfelder See gilt

Von Jacqueline Lang, Dachau

Nachdem die Gemeinde Karlsfeld bereits vor Wochen eine Allgemeinverfügung erlassen hatte, die das Mitbringen von Glasflaschen am Karlsfelder See ab 18 Uhr verbietet, haben nun auch Kreisausschuss und Kreistag mehrheitlich für eine dahingehende Satzungsänderung gestimmt. Lediglich Jonathan Westermeier (Linke/Partei) stimmte dagegen. Anders als die Allgemeinverfügung, die letztlich wenig Konsequenzen für die Menschen, die gegen das Verbot verstoßen mit sich bringt, ist in der Satzung nun die Verhängung eines Bußgelds möglich. Die Allgemeinverfügung gilt bis zum Ende der diesjährigen Badesaison wohingegen die Satzungsänderung erst zum 1. September in Kraft tritt.

Marese Hoffmann (Grüne) erklärte in beiden Gremien, dass sie die Entscheidung "vernünftig und gut finde", mahnte aber an, "nicht alle Jugendlichen in einen Topf zu werfen". Westermeier indes sagte, er glaube nicht, dass durch ein solches Verbot das gewünschte Ziel erreicht werde. Vielmehr sei es der Beginn einer "Eskalationsspirale", denn anders als Landrat Stefan Löwl (CSU) es dargestellt habe, würden die Securitys teils sogar zur Eskalation der Lage beitragen. Westermeier sprach sich für den Einsatz von Mediatoren aus, die die Jugendlichen "altersgerecht, angemessen und eskalationsfrei" für die Problematik sensibilisieren. Sollte das nicht funktionieren, könne man immer noch über ein Verbot nachdenken.

Löwl hielt dem entgegen, dass die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt habe, dass einige, wenn auch nicht viele, für solche Erklärungsversuche nicht empfänglich seien. Bei ihnen helfe nur die Androhung einer Strafe. Wolfgang Moll (Wir) stellte die Frage, ob nicht ein grundsätzliches Glasflaschenverbot sinnvoller sei. Michael Stauch (AfD) fragte, ob es erst ab 20 Uhr gelten könne, damit man noch sein Feierabendbier dort trinken könne. Löwl erklärte, man habe über die Uhrzeit länger diskutiert und schließlich 18 Uhr für eine gute Uhrzeit befunden. So könnten die Familien tagsüber Glasflaschen mitbringen, bei den abendlichen Feiern seien sie aber dann verboten. Roderich Zauscher (Grüne) wollte einen Bericht, ob sich durch das Verbot die Lage verbessert. In eineinhalb Jahren, nach der kommenden Badesaison, soll er vorgelegt werden.

© SZ vom 24.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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