Vertragsunterzeichnung:Sie wollen die Jugendarbeit wieder ankurbeln

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Arbeiten in Zukunft stärker zusammen: (v. l.) Verwaltungsleiter Francesco Cataldo, Bürgermeister Stefan Kolbe, KJR-Vorsitzende Julia Neumann, Pädagogische Leiterin Katja Faig und KJR-Geschäftsführer Ludwig Gasteiger. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Über drei Jahre lang blieb die Stelle für die Leitung der Jugendarbeit im Karlsfelder Rathaus unbesetzt. Nun übernimmt der Kreisjugendring.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Schon länger tue sich die Gemeinde schwer, Personal für die Jugendarbeit zu finden, sagt Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU). Seit drei Jahren ist etwa die Stelle im Rathaus für die Leitung der Jugendarbeit unbesetzt. Deshalb folge nun ein "Paradigmenwechsel" in der Jugendarbeit, die die Gemeinde seit den 1970er-Jahren selbst organisiert hatte, so Kolbe. Am Mittwochnachmittag unterschrieb er und die Vorsitzende des Kreisjugendrings (KJR), Julia Neumann, einen Kooperationsvertrag. Ab sofort wird der KJR die Jugendarbeit übernehmen, allerdings fehlen dafür noch Mitarbeiter.

Bei einem Pressegespräch in seinem Büro sagte Kolbe, dass es zuletzt einen "immensen Personalwechsel" in der Jugendarbeit gab: "Uns ist es einfach nicht gelungen, Personal zu finden", nun hoffe er auf den Kreisjugendring. KJR-Geschäftsführer Ludwig Gasteiger zeigte sich zuversichtlich, zeitnah Fachkräfte zu finden: "Aber das geht nicht von null auf hundert." Seine Mitarbeiterin Katja Faig wird die Jugendarbeit in Karlsfeld organisieren, zwei Kolleginnen werden dort einspringen. Gesucht werden noch zwei Mitarbeiter für das Jugendhaus am See und zwei Streetworkerinnen.

"Über Personalangelegenheiten spreche ich nicht"

Denn auch die bisherige Streetworkerin der Gemeinde, Charide Christin von der Ahe, hat zum Ende vergangenen Jahres gekündigt. Zur Frage, was die Gründe für die hohe Mitarbeiterfluktuation sind, wollte sich Kolbe nicht äußern: "Über Personalangelegenheiten spreche ich nicht." Wegen des Fachkräftemangels blieb das Jugendhaus immer wieder geschlossen. Derzeit ist es ein- oder zweimal in der Woche geöffnet, sagte der Geschäftsleiter im Rathaus, Francesco Cataldo, der den Bereich Jugendarbeit vorübergehend übernommen hat. Ziel sei, dass das Jugendhaus wieder von Dienstag bis Samstag öffnen und das Ferienprogramm Mini-Karlsfeld stattfinden kann. Im Sommer musste es ausfallen, weil der Gemeinde Betreuungskräfte fehlten.

Derzeit beschäftigt sie nur noch zwei Angestellte in der Jugendarbeit, sie arbeiten im Jugendhaus und werden vom Kreisjugendring übernommen. Die Sach- und Personalkosten für die Jugendarbeit wird die Gemeinde auch künftig übernehmen. Cataldo rechnet mit etwa 650 000 Euro im Jahr, das sei ein Betrag, den Karlsfeld auch bisher für die Jugendarbeit ausgegeben habe.

Bürgermeister Stefan Kolbe und KJR-Vorsitzende Julia Neumann unterschreiben einen Kooperationsvertrag, denn ab sofort übernimmt der KJR die Jugendarbeit in Karlsfeld. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Julia Neumann betonte, dass die Jugendarbeit eine gesetzliche Pflichtaufgabe sei. Deshalb wolle der Kreisjugendring möglichst schnell ein Freizeitprogramm für die Kinder und Jugendlichen erarbeiten. In diesem Jahr werde es wohl noch "kein Vollprogramm" geben, sagte Kolbe, doch Faig hat bereits einige Ideen: Für Montag, 12. Februar, ist eine Faschingsparty im Jugendhaus geplant und im Mai ein ehrenamtlich organisiertes Musikfestival.

In einzelnen Bereichen kooperiert die Gemeinde schon mit dem KJR, zum Beispiel bei der Mittagsbetreuung an der Grundschule in der Krenmoosstraße. Die Zusammenarbeit im Jugendbereich ist für fünf Jahre geschlossen, so Kolbe: "Ich hoffe, dass der Kreisjugendring die Jugendarbeit wieder ins Laufen bringt."

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