Karlsfeld:2400 Unterschriften für Hallenbad-Petition

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Geplanscht wird im Karlsfelder Hallenbad schon lange nicht mehr. Das wollen die Unterstützer der Petition nicht hinnehmen. (Foto: Toni Heigl)

Zahlreiche Bürger aus dem Landkreis und dem benachbarten Allach protestieren gegen die endgültige Schließung der Schwimmhalle in Karlsfeld. An diesem Freitag übergeben sie ihre Unterschriften an Landrat Stefan Löwl.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Seit Anfang April läuft die Petition für den "Weiterbetrieb des Hallenbades in Karlsfeld". Ein Zwischenziel ist nun erreicht: Inzwischen haben 1600 Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem Landkreis Dachau die Petition unterschrieben, Ziel waren 1400 Stimmen. Insgesamt wurde die Petition von etwa 2400 Personen unterschrieben, darunter sind rund 400 Unterstützer aus Allach-Untermenzing. Die Initiatorin, Martina Grob aus Karlsfeld, wird die Unterschriften an diesem Freitag, 7. Juli, um 13 Uhr an den Adressaten, Landrat Stefan Löwl (CSU), übergeben. Sie hofft, dass sich dazu viele Unterstützerinnen vor dem Dachauer Landratsamt versammeln.

Grob ist Kassierin beim TSV Eintracht Karlsfeld, ihre Tochter ist dort als Synchronschwimmerin aktiv und hat jahrelang im Karlsfelder Bad trainiert. Doch seit Oktober ist die Schwimmhalle wegen Statikproblemen am Dach geschlossen. Im März hat der Gemeinderat entschieden, das Bad endgültig zu schließen, weil sich die Gemeinde die Sanierung und die laufenden Betriebskosten nicht mehr leisten kann.

"Es darf dem Landrat nicht egal sein, dass die Kinder nicht mehr schwimmen lernen"

Das wollen Grob und weitere Unterstützer nicht hinnehmen. Ziel ihrer Petition ist es, dass das Bad so weit saniert wird, dass es in den kommenden zwei bis drei Jahren noch genutzt werden kann. Gefordert wird darin, dass der Landkreis Dachau Verantwortung übernimmt: "Es darf Landrat Löwl nicht egal sein, dass die Kinder im Landkreis nicht mehr Schwimmen lernen können."

Im Karlsfelder Bad fanden zahlreiche Schwimmkurse statt und mehrere Schulen aus dem Landkreis nutzten es für ihren Schwimmunterricht, wie die beiden Karlsfelder Grundschulen und die Mittelschule, die Grund- und Mittelschule sowie die Realschule Odelzhausen, die Greta-Fischer-Schule und das Josef-Effner-Gymnasium in Dachau. Grob fragt sich deshalb: "Warum soll Karlsfeld die Kosten für das Bad alleine bezahlen?" Die vorgeschlagene Notsanierung würde laut Gemeinde etwa 200 000 Euro kosten. Danach wäre trotzdem eine Generalsanierung für rund 15 Millionen Euro notwendig.

Martina Grob hat die Petition auch an die Mitglieder des Dachauer Kreistags verschickt und hofft auf deren Unterstützung. Es sei wichtig, dass die Kinder in der Region schwimmen lernen, sagt die Karlsfelderin am Telefon: "Es gibt im Landkreis einfach zu wenige Schwimmbäder." Auch für ihren Verein ist die Hallenbad-Schließung bitter: Drei von vier Trainerinnen der Abteilung Synchronschwimmen hätten bereits aufgehört, weil es gerade "keine Perspektive mehr gibt", so Grob.

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