Das nächste Sanierungsprojekt in Karlsfeld steht an: Nicht nur das Bürgerhaus selbst muss in den kommenden Jahren dringend erneuert werden, sondern auch der dazugehörige Parkplatz. Darüber war sich der Karlsfelder Hauptausschuss am Dienstagabend einig. Zum Teil falle die Beleuchtung auf der Abstellfläche aus, und auch die Pflasterung sei in keinem guten Zustand, "da wurde in den letzten Jahren einfach nichts mehr gemacht", sagt der Zweite Bürgermeister, Stefan Handl (CSU). Mit der dringend notwendigen Sanierung könne aber frühestens im kommenden Jahr begonnen werden, da im laufenden Haushalt kein Geld mehr dafür übrig sei. Ein Großteil fließe in diesem Jahr in die Sanierung der Mittelschulturnhalle.
Zudem sollen die Falschparker auf dem Bürgerhaus-Parkplatz künftig zur Verantwortung gezogen werden. Das haben die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte entschieden. Die rund 160 Parkplätze, direkt an der Veranstaltungsstätte und am Zusatzparkplatz am Ende der Adalbert-Stifter-Straße, werden "zunehmend zweckentfremdet", teilt die Gemeinde mit. Eigentlich sind die Stellplätze ausschließlich für die Gäste des Bürgerhauses vorgesehen. Aktuell kann man dies als Autofahrer aber nur erahnen - denn Schranken oder eindeutige Beschilderungen gibt es nicht, die auf einen Privatparkplatz hinweisen.
"Wir brauchen die Parkplätze einfach für das Bürgerhaus"
Deshalb besteht Handlungsbedarf: Schließlich haben die Gemeindeverwaltung und die Pächter des Bürgerhauses festgestellt, dass dort immer mehr Falschparker ihr Fahrzeug abstellen, die dann etwa die benachbarte Eisdiele besuchen, in der Nähe zum Arzt oder in die evangelische Kirche gehen oder um die Ecke wohnen. Die Gemeinde will das Falschparken nicht länger hinnehmen: "Wir brauchen die Parkplätze einfach für das Bürgerhaus, die Gaststätte, und wenn der Saal gebucht ist", sagt Handl.
Deshalb hat die Verwaltung Gegenmaßnahmen erarbeitet. Möglich wäre zum Beispiel, auf der Fläche einen oder mehrere Parkscheinautomaten aufzustellen oder die Autofahrer zu verpflichten, eine Parkscheibe einzulegen - kontrollieren würde dies dann die kommunale Verkehrsüberwachung. Eine weitere Möglichkeit wäre, vor dem Parkplatz eine Schranke mit Bezahlautomat anzubringen.
Die Generalsanierung des Bürgerhauses steht an
Doch das lehnten die Gemeinderäte ab, schließlich würde sich dann ein großer Rückstau auf der benachbarten Allacher Straße bilden, wenn Autofahrer zum Bürgerhaus abbiegen und dann vor der Schranke stoppen müssten. Eine weitere Idee: Die Parkenden geben ihr Autokennzeichen an einem Bezahlautomaten ein, und der Parkplatz wird 24 Stunden lang durch einen Dienstleister videoüberwacht.
Der Ausschuss hat sich darauf geeinigt, dass die Gemeindeverwaltung Konzepte ausarbeiten soll, die die Sanierung und Bewirtschaftung des Bürgerhausparkplatzes verbinden. Doch damit ist es noch nicht getan. In den kommenden Jahren muss die Gemeinde eine Generalsanierung des mehr als 30 Jahre alten Bürgerhauses schultern, für mindestens zwölf Millionen Euro. Unter anderem muss der Brandschutz in der Veranstaltungsstätte erneuert und das Dach saniert werden, aber alles Schritt für Schritt, so Handl.