Inklusion:Behindertenbeauftragte zieht nach 20 Jahren eine gemischte Bilanz

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"Manchmal habe ich mir gewünscht, dass der Gemeinderat nicht alles mir überlässt", erzählte Anita Neuhaus, als sie das Amt der Behindertenbeauftragten niederlegte. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Anita Neuhaus war lange Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderung in Karlsfeld. Jetzt gab sie ihr Ehrenamt auf. Im Rückblick war ihre Arbeit vor allem eines: zäh.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Schon als Kind hat sich Anita Neuhaus für Menschen mit Behinderung eingesetzt: Ihre Mutter war taub und alleinerziehend, der Vater war im Zweiten Weltkrieg gefallen. Deshalb ging Neuhaus als Zehnjährige auf Ämter, um dort für ihre Mutter, die zwar sprechen, aber nicht hören konnte, Formulare für Witwen- und Waisenrente zu holen. Jahrzehnte später, im Jahr 2002, wurde Neuhaus Behindertenbeauftragte der Gemeinde Karlsfeld: "Aber das war mühsam, und man braucht einen sehr langen Atem. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass der Gemeinderat nicht alles mir überlässt", erzählt die 83-Jährige mit der olivenfarbenen Weste und den braungrauen Haaren. Im April hat sie ihr Ehrenamt als Behindertenbeauftragte nach rund zwei Jahrzehnten aufgegeben - obwohl es in der Gemeinde noch einiges zu tun gäbe im Bereich Barrierefreiheit. Aktuell sei die Stelle ist noch unbesetzt und werde noch ausgeschrieben, so die Gemeinde.

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