Wohnungsbau:"Die große Mehrheit ist für die Bebauung"

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Die Straße Am Eichenberg ist nach Ansicht einiger Anwohner zu schmal, um als alleinige Erschließung für das Neubaugebiet "Am Hofanger" zu dienen. (Foto: Toni Heigl)

Beim Infoabend zum geplanten Neubaugebiet "Am Hofanger" versucht Hebertshausens Bürgermeister Richard Reischl, die Kritik zu entkräften. Am Ende scheint das zu gelingen.

Von Alexandra Vettori, Hebertshausen

80 Interessierte sind am Mittwoch zum Infoabend "Neubaugebiet Am Hofanger" ins Hebertshausener Rathaus gekommen. Nach wie vor sind die geplanten 56 Wohneinheiten ein Reizthema. Im positiven Sinne, weil die meisten Häuser vergünstigt an Einheimische verkauft werden, im negativen, weil einige Anwohner dagegen mobil machen. So war es das Ziel von Bürgermeister und Gemeinderat, die Planungen noch einmal zu erläutern und die Kritik zu entkräften.

Das ist nach Ansicht von Bürgermeister Richard Reischl (CSU) gelungen. Am Tag danach sagte er: "Im Laufe des Abends wurde deutlich: Die große Mehrheit ist für die Bebauung." Verfahrensfehler, wie stets behauptet, habe es keine gegeben. Als Flächennutzungsplanänderung und Bebauungsplan 2019 starteten, sei das verkürzte Verfahren ohne Umweltbericht rechtmäßig gewesen. Erst ein Gerichtsurteil brachte 2023 eine neue rechtliche Situation. Im Januar habe der Gemeinderat das Verfahren neu gestartet, "und einen Tag später habe ich den Umweltbericht in Auftrag gegeben", so Reischl. Er erwartet ihn in einigen Wochen.

Die Kapazitätsgrenze ist nicht erreicht

Den Vorwurf, die Straße "Am Eichberg" sei zu schmal und belastet für die Erschließung des zwei Hektar großen Baugebiets, entbehre auch jeder Grundlage, so Reischl. Das bestätige ein Verkehrsgutachten, das die Kapazität auf 400 Fahrzeuge pro Stunde errechnet. Zu den derzeit gezählten 388 Fahrten am Tag kämen mit den neuen Häusern 127 Fahrzeuge täglich dazu. Laut Polizei sei auch noch nie ein Unfall hier passiert.

Als ungerechtfertigt sieht Reischl auch die Kritik an der Dichte und Höhe der geplanten Gebäude. Diese wichen nicht so eklatant von den umliegenden ab, es gebe dort sehr wohl auch Reihenhausblöcke und eine Reihe von Häusern, die die für die Neubauten erlaubte Höhe von 10,50 Metern beinahe oder ganz erreichen. "Warum sollen die Leute heute nicht mehr so hoch bauen dürfen?", so Reischl.

Zuletzt habe er beim Infoabend abstimmen lassen, erzählt der Bürgermeister: ja oder nein zum Neubaugebiet? Einige hätten nicht mitgestimmt, und natürlich sei das nicht repräsentativ, aufschlussreich aber schon: 34 Anwesende waren dafür, elf dagegen.

Nach seinem Fazit des Abends gefragt, meinte Gunther Reinhart, einer der Kritiker, es sei "erwartungsgemäß" gelaufen. Eine Reihe von Fragen sei noch immer nicht geklärt. Laut Reischl wird voraussichtlich im Mai der Bebauungsplan erneut ausgelegt. Läuft es gut, ergeht im Juli der Satzungsbeschluss, im Herbst könnte die Bewerbungsphase starten. Derzeit liegen 170 Anträge von 260 Personen vor.

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