Hausbesuch der Bundespolizei:Mutter bewahrt Sohn vor Haft

Weil ein 22-jähriger Dachauer seine Geldstrafe nicht bezahlt, rückt die Bundespolizei bei ihm zu Hause an. Die Mutter löst ihn aus - und gerät selbst in Erklärungsnot. Auch sie wird von der Staatsanwaltschaft verfolgt.

Eine Mutter verhindert erfolgreich die Haft für ihren Sohn, doch dann muss sie sich selbst auslösen. So einen Fall wie am Freitagvormittag hat die Bundespolizei München auch noch nicht erlebt, teilt Sprecher Wolfgang Hauner mit. Bei einer sogenannten Bürofahndung suchte die Polizei einen 22-jährigen Dachauer zu Hause auf. Er war vom Amtsgericht Dachau zu einer Geldstrafe wegen Erschleichens von Leistungen verurteilt worden. Da er die fälligen 974,30 Euro nicht beglichen hatte, rückte eine Streife der Bundespolizei aus.

Die Mutter des 22-Jährigen konnte die Ersatzfreiheitsstrafe von 30 Tagen abwenden: Sie beglich die Geldstrafe. Als die Beamten zur Ausstellung des Zahlungsnachweises die Personalien der Mutter aufnahmen und überprüften, stellte sich heraus, dass auch sie von einer Staatsanwaltschaft gesucht wurde. Die 43-jährige Mutter war vom Amtsgericht München wegen Computerbetruges zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Sie hatte diese bislang ebenfalls nicht beglichen. Als sie auch hier die notwendigen Kosten in Höhe von 528,50 Euro an die Beamten übergab, konnte auch ihre Fahndung gelöscht und die 30-tägige Ersatzfreiheitsstrafe abgewendet werden.

© SZ vom 18.09.2017 / lela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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