Haimhausen:Harsche Kritik an Edeka

SPD fordert mehr Engagement für die Einhaltung von Menschenrechten.

Seit Februar weiß man in Haimhausen, wer der Mieter des am südöstlichen Ortseingang geplanten Supermarkts sein wird, da hat Investor Ratisbona Edeka als solchen präsentiert. Jetzt übt die SPD Haimhausen Kritik an dem Lebensmittelhändler und fordert in einem offenen Brief an die Edeka-Zentrale mehr Engagement für die Einhaltung der Menschenrechte bei Lieferanten.

Auch wenn noch nicht feststehe, wer der künftige Betreiber des Marktes sei, komme Edeka als Mieter eine entscheidende Rolle zu, heißt es in dem Brief der SPD. Man schätze den Konzern als Anbieter guter Qualität, zu einem vertrauensvollen Einkauf gehöre jedoch auch das Wissen um faire Bedingungen in der gesamten Lieferkette. Im "Supermarkt-Check" der unabhängigen Organisation Oxfam Deutschland aber belegt Edeka unter den fünf führenden deutschen Supermarkt-Ketten in allen Kategorien mit großem Abstand den letzten Platz.

"Es ist uns unverständlich, warum sich Edeka nicht an der Initiative zur Selbstverpflichtung der deutschen Handelsunternehmen zur Durchsetzung existenzsichernder Löhne für Arbeiter*innen und Kleinbäuer*innen in globalen Lieferketten beteiligt", schreibt die SPD. Die im Oxfam-Bericht genannten Beispiele, etwa die Tageslöhne von umgerechnet 4,50 Euro auf Ananas-Plantagen in Costa-Rica, einem Lieferanten von Edeka, seien nicht akzeptabel.

Ob der Betreiber des neuen Haimhauser Supermarkt der Wunschkandidat wird, die Allgäuer Supermarkt-Kette Feneberg, steht derweil immer noch nicht fest. Unwahrscheinlich ist es nicht, gibt es zwischen Feneberg und Edeka doch enge Kooperationen.

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