Heizwende:Dachau startet Wärmeplanung

In künftigen Jahrzehnten soll auch in Dachau umweltfreundlicher geheizt werden. Ein kommunaler Wärmeplan soll bei Investitionsentscheidungen helfen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Noch werden mehr als 80 Prozent der Dachauer Gebäude mit Öl oder Gas beheizt. Doch die Stadt lässt nun einen Plan erstellen, der Alternativen aufzeigt.

Von Alexandra Vettori, Dachau

Die Stadt Dachau hat jetzt die Förderzusage für ihre geplante Kommunale Wärmeplanung aus dem Bundeswirtschaftsministerium erhalten. Damit kann die Auftragsvergabe an ein entsprechendes Planungsbüro erfolgen.

Laut der geltenden Klimaziele soll Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral heizen. Damit Hausbesitzer und -besitzerinnen sowie Unternehmen ihre individuellen Investitionsentscheidungen besser treffen können, sollen die Kommunen hier wichtige Rahmeninformationen liefern und werden deshalb vom Gesetzgeber verpflichtet, einen Wärmeplan zu erstellen.

Dachau erfüllt diese Pflicht weit vor dem dafür vorgesehenen Termin: Eigentlich müsste die Stadt aufgrund ihrer Einwohnerzahl die Wärmeplanung erst im Jahr 2028 fertig haben. So aber wird das wohl schon im Herbst nächsten Jahres der Fall sein.

Mehr als 80 Prozent der Dachauer heizen mit Gas oder Erdöl

Wie die Dachauer Verwaltung mitteilt, basiert die Wärmeversorgung der Gebäude im Stadtgebiet derzeit noch zu mehr als 80 Prozent auf den fossilen Energieträgern Erdgas und Heizöl, mit entsprechend hohen Treibhausgasemissionen. Der Wärmeplan soll nun etwa Fragen beantworten wie die, welche Wärmeeinsparpotenziale es im Gebäudebestand gibt, wenn entsprechend saniert wird. Das zweite große Thema ist, welche Ausbaupotenziale eine regenerative Wärmeversorgung bis 2040 hat. Wo ist Geothermie möglich, wo Solarenergie, wo Bioenergie? Wo in der Stadt gibt es Potenziale für Wärmenetze? Wie kann die Transformation des Erdgasnetzes in Richtung Wasserstoff aussehen?

Im Dachauer Rathaus geht man davon aus, dass die Erstellung des kommunalen Wärmeplans mindestens ein Jahr dauert. Die Öffentlichkeit wird dabei über Fortschritte und Ergebnisse informiert. Noch ist das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung nicht in Kraft, vielmehr bereitet es der Bundesgesetzgeber derzeit vor.

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