Mitten in Dachau:Das Monopol der Volksfestwirte

Lesezeit: 1 min

Zehn Tage lang hatten die Dachauer Volksfestwirte eine Monopolstellung in Stadt und Landkreis inne. (Foto: Toni Heigl)

Während der Wiesn haben sich Gastronomen in der Dachauer Altstadt für Betriebsurlaub entschieden. Deshalb fielen dort After-Wiesn-Partys aus. Das sorgte für Unverständnis bei Volksfestgängern.

Glosse von Anna Schwarz, Dachau

Bald ist er vorbei, der Ausnahmezustand. Das große Festzelt auf dem Dachauer Volksfest öffnet an diesem Dienstag das letzte Mal in dieser Saison für die Rede von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Zehn Tage lang hatten die Dachauer Volksfestwirte eine Monopolstellung in Stadt und Landkreis inne und drängten andere dazu, sich eine Auszeit zu gönnen.

Hendl-Anbieter abseits der Festwiese, wie die Metzgereien Helfer in der Dachauer Altstadt und Mair in Stetten, gingen mit dem Volksfestbeginn in den Betriebsurlaub - Brathähnchen schmorten ja zuhauf in den Dachauer Festzelten. Auch beim Konditor Eder in der Martin-Huber-Straße ging der Ofen aus. Marco di Pasquale, der Wirt des Rossini in der Altstadt, hat sein Lokal in den vergangenen zehn Tagen ebenfalls dichtgemacht, um sich zu erholen. Er verzichtete bewusst auf das Geschäft bei den After-Volksfest-Partys, die in den vergangenen Jahren im "Café Corso" des Vorbesitzers stattgefunden hatten. "Wir waren urlaubsreif", sagt di Pasquale schlicht. Außerdem hat er sein "Rossini" erst im Mai eröffnet, die Inneinrichtung sei also noch ziemlich neu: "Ich weiß nicht, wie der Laden nach zehn Tagen After-Volksfest-Party ausgesehen hätte." Aber für das kommende Jahr wolle er sich etwas überlegen, damit die Party nach der Wiesn bei ihm weitergehen kann.

Das sagt auch Franz Panzner, der Wirt des Burgerrestaurants "Effe & Gold" in der Altstadt. Auch er entschied sich in diesem Jahr gegen die sonst um Mitternacht startende After-Wiesn-Party und sperrte sein Lokal bereits gegen 23 Uhr zu. Zum einen habe ihm das Personal gefehlt, um die Feierei der Volksfestgänger bis in die frühen Morgenstunden zu ermöglichen, sagt Panzner, der das "Effe" erst Anfang August nach einer einjährigen Sanierungsphase wiedereröffnet hat. Zum anderen sei der Laden frisch renoviert, die Wiesn-Nachfeier hätte daher nur im Außenbereich des Lokals stattfinden können. Doch das hätte sich finanziell nicht gelohnt, sagt Panzner.

Die Entscheidung der beiden Gastronomen hat bei einigen Volksfestbesucherinnen und Volksfestbesuchern wohl Unverständnis ausgelöst, denn so eine Wiesn ist ja eigentlich immer zu früh aus. Bleibt zu hoffen, dass es im kommenden Jahr wieder anders aussieht - und die Einrichtung der beiden Lokale dann schon genügend Gebrauchsspuren hat.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTrendsport am Waldschwaigsee
:Feueratmung auf dem Wasser

Beim SUP-Yoga auf dem Waldschwaigsee leitet Kirsten Rail Übungen auf dem Paddelbrett an: Die Asanas auf der Wasseroberfläche zu praktizieren fordert einiges an Balance, schafft aber auch eine einzigartige Entspannung.

Von Jessica Schober

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: