Wirtschaftsplan:Stadtwerke investieren 33 Millionen Euro

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Der Neubau des Dachauer Hallenbades schlägt im Wirtschaftsplan der Stadtwerke für das kommende Jahr mit 5,4 Millionen Euro zu Buche. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Entspannung auf dem Energiemarkt kommt den Verbrauchern in Dachau zugute. Gleichzeitig muss das kommunale Versorgungsunternehmen höhere Personalkosten schultern.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Nach turbulenten Jahren hat sich der Energiemarkt wieder beruhigt, die Preise für Strom und Gas sind gefallen. Diese Entspannung bekommen auch die Kunden der Stadtwerke Dachau zu spüren. Sie müssen ab 1. Januar für ihren Strom voraussichtlich um bis zu 30 Prozent weniger bezahlen. Beim Erdgas können sie sich über Ersparnisse um bis zu 40 Prozent freuen. Das hat das kommunale Versorgungsunternehmen mitgeteilt, wenngleich es betont, dass die genauen Preise aktuell noch nicht feststehen.

Stadtwerkeleiter Robert Haimerl hat den Stadträten im Werkausschuss den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr vorgelegt. Dieser sei zwar weiterhin geprägt durch die sehr hohen Energiekosten, allerdings bei Weitem nicht mehr auf dem Niveau des Vorjahres, heißt es in einer Pressemitteilung. Demnach nehmen die Stadtwerke im kommenden Jahr rund 115 Millionen Euro ein und geben noch mehr aus. Unterm Strich steht im Wirtschaftsplan ein Minus von etwa 320 000 Euro. Zum Vergleich: Im Plan für 2023 betrug das Minus 426 000 Euro. Ergebnisvermindernd würden sich die rückläufigen Erlöse aus der Direktvermarktung der eigenen Stromerzeugungsanlagen sowie aus dem Gasvertrieb, der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung auswirken, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Stadtwerke Dachau wollen künftig Wärme aus dem Erdinneren gewinnen

Die Stadtwerke wollen 2024 fast 33 Millionen Euro investieren. Einer der größten Kostenpunkte ist der Neubau des Hallenbades. Dieser ist im Wirtschaftsplan mit rund 5,4 Millionen Euro veranschlagt. Auf der Baustelle, die seit einiger Zeit stillsteht, nachdem sich die Stadt mit dem beauftragten Architekten überworfen hat, soll es bald weitergehen.

Viel Geld geben die Stadtwerke auch aus, um ein Umspannwerk zu erneuern (circa eine Million Euro), ein Schalthaus in Augustenfeld zu bauen (circa eine Million Euro) und die Kläranlage auszubauen (circa drei Millionen Euro). Auch ergebe sich durch neue Geschäftsfelder ein erheblicher Investitionsbedarf, teilen die Stadtwerke mit und nennen als Beispiele unter anderem den Ausbau des Glasfasernetzes, der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und den Umbau der Strommessung auf intelligente Messsysteme. Den Investitionen gegenüber stehen aber auch geplante Zuschüsse, etwa 810 000 Euro für die Kläranlage oder 312 000 Euro für die Ladeinfrastruktur.

Auch die Personalkosten steigen

Im Vergleich zum Vorjahr steigen die geplanten Personalkosten der Stadtwerke um rund 1,3 Millionen Euro auf circa 19,3 Millionen Euro. Die Erhöhung der Personalkosten beinhaltet laut den Stadtwerken auch eine Tarifsteigerung, die ab März gilt. In einem ersten Schritt werden alle Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200 Euro, in einem zweiten Schritt noch einmal linear um 5,5 Prozent angehoben. "Im Durchschnitt über alle Entgeltgruppen ergibt dies eine Erhöhung von circa 10,5 Prozent, die wir in unserer Hochrechnung angenommen haben", so die Stadtwerke.

Im Wirtschaftsplan taucht zudem ein weiterer, interessanter Kostenpunkt auf: Geothermie. Die Stadtwerke wollen künftig Wärme aus dem Erdinneren gewinnen. Details sind noch nicht bekannt, dafür aber erste Investitionssumme. Das städtische Unternehmens rechnet für die Beteiligung an der Geothermie im kommenden Jahr mit rund fünf Millionen Euro.

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