Dachau:Polizei sammelt Betrunkene ein

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Vier Randalierer landen an Silvester in Ausnüchterungszellen: Angriff auf Krankenhauspersonal

Von Walter Gierlich

- Alkohol ist an Silvester ein Problem, auch für die Polizei, der die Betrunkenen eine Menge Arbeit machen. Das zeigt der Polizeibericht für die Silvesternacht. Den ersten Einsatz wegen überhöhten Alkoholkonsums hatten die Beamten allerdings bereits um 17 Uhr. Ein 15-jähriger Dachauer war so betrunken, dass er auf der Schleißheimer Straße zwischen die fahrenden Autos rennen wollte. Zwei beherzte Frauen hielten ihn fest und alarmierten die Rettungsleitstelle. Als die Sanitäter kamen, wurde der Bursche aggressiv, obwohl er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Die beiden Sanitäter und zwei Polizisten hatten alle Mühe, den 15-Jährigen in den Krankenwagen zu verfrachten und dort zu fixieren. Vom Krankenhaus aus wurden die Eltern des Jugendlichen verständigt, der allerdings die Nacht über zur Beobachtung und Ausnüchterung in der Klinik bleiben musste.

Ebenfalls ausnüchtern musste die Polizei zwei 45 und 26 Jahre alte Männer, die bei einem Freund in Dachau gefeiert und dabei dem Alkohol stark zugesprochen hatten. Gegen 21.45 Uhr wollte der Freund die beiden Trunkenbolde aus der Wohnung werfen, was ihm erst mit Hilfe der Polizei gelang. Doch eineinhalb Stunden später waren sie wieder da, weil sie ihre Sachen abholen wollten. Doch sie blieben. Diesmal sprachen die herbeigerufenen Beamten einen Platzverweis aus, an den sich die beiden Zecher nur bis 2 Uhr hielten. Dann rief der hilflose Wohnungsinhaber erneut die Polizei, die die beiden Betrunkenen diesmal in die Ausnüchterungszelle der Inspektion brachten. Einen Alkoholtest verweigerten sie.

Ein 37-jähriger Münchner leistete den beiden in der Nachbarzelle Gesellschaft. Der Mann, bei dem der Alkoholtest einen Wert von 1,5 Promille ergab, hatte sich partout geweigert, den gesperrten Schlossplatz zu verlassen, obwohl ihn der Sicherdienst nachdrücklich dazu aufgefordert hatte.

Die drei blieben nicht allen im Keller der Polizeiinspektion. Denn gegen 4 Uhr kam ein Hilferuf aus der Notaufnahme des Krankenhauses: Ein 19-Jähriger aus dem Landkreis attackierte das Klinikpersonal, das seine Verletzungen behandeln wollte. Als die Polizisten eintrafen, griff er auch diese tätlich an. Weil seine Verletzungen nicht allzu schwer waren, verfrachtete man ihn aus der Klinik in die Ausnüchterungszelle. Der Promillewert lag laut Polizeibericht bei weit über 1,1 Promille.

Mit dem letzten Betrunkenen der Silvesternacht hatten die Ermittler gegen 7.15 Uhr in Markt Indersdorf zu tun: Dort bemerkte eine Streife einen Mann, der auf der Dachauer Straße lag und um den sich zwei Passanten kümmerten. Die Befragung ergab, dass der laut Polizeibericht "volltrunkene 22-jährige Indersdorfer" zu Fuß auf dem Heimweg war. Als er auf der Straße einen noch intakten Böller fand, wollte er diesen zünden. Doch der Böller explodierte in seiner Hand und verursachte ein blutenden Wunde, die im Krankenhaus Dachau versorgt wurde. .

© SZ vom 02.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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