Umweltschutz:Zehnte Lindenpflanzung gegen Ostumfahrung

Die Kreisgruppe Dachau des Bund Naturschutz bei der Lindenpflanzung im Jahr 2018. (Foto: oh)

Die Umgehung wird seit mehr als drei Jahrzehnten diskutiert. Der Bund Naturschutz kämpft mit einer symbolischen Aktion dagegen.

Zum achten Mal pflanzt die Dachauer Kreisgruppe des Bund Naturschutz am Samstag, 27. April, um 10 Uhr eine Linde auf der geplanten Trasse der Ostumfahrung von Dachau, um ein Zeichen gegen das Verkehrsprojekt zu setzen.

Dazu schreibt der BN in einer Pressemitteilung: "Mit der Aktion weist der Bund Naturschutz darauf hin, dass das Gebiet östlich vom Schwarzen Graben nicht einer unsinnigen Straße zum Opfer fallen darf. Wir lehnen diese Straße weiterhin vehement ab und hoffen, dass in den nächsten Jahren eine ganze Lindenallee entstehen wird."

Die Umfahrung wird bereits seit mehr als drei Jahrzehnten diskutiert. Doch für den BN sei deren Nutzen für die Stadt nach wie vor nicht belegt: "Flora und Fauna würden definitiv zerschnitten, und der Bevölkerung ginge durch immer mehr Verbauung der Zugang zur Natur sprichwörtlich verloren." Zudem sei der von der Trassenführung betroffene Teil des Dachauer Mooses für die Natur "von äußerster Wichtigkeit" und wurde 2013 in das Biodiversitätsprojekt "Neues Leben im Dachauer Moos" einbezogen. Wichtig sei das Gebiet unter anderem wegen seines extrem bedeutungsvollen Wasserhaushalts und der landwirtschaftlichen Flächen, zudem sorge es für Luftaustausch und Luftreinhaltung und diene als Naherholungsgebiet für die Dachauerinnen und Dachauer.

Treffpunkt für die Pflanzung der zehnten Linde ist auf dem Gelände des Magdalenenhof Faber, Am Hörhammermoos 68 in Dachau.

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