Landtagswahl im Landkreis Dachau:Hauptsache lustig

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Fabian Handfest ist 2017 der Satirepartei "Die Partei" beigetreten. (Foto: Toni Heigl)

Fabian Handfest ist Direktkandidat der Satirepartei "Die Partei". Er fordert den Untergang der AfD und mehr Bierbrunnen in Bayern.

Von Maxim Nägele, Dachau

Während sich andere Politiker im Landkreis über Insektenschutz, Mobilitätswende oder Mietendeckel den Kopf zerbrechen, fehlt Fabian Handfest in Dachau vor allem eins: ein Bierbrunnen. Es gehe nicht, dass das Bierangebot an die normalen Öffnungszeiten geknüpft sei.

Der 22-jährige Handfest ist 2017 der Satirepartei "Die Partei" beigetreten und geht als Direktkandidat für Dachau in den Wahlkampf der Landtagswahl. Er kandidierte bereits 2020 bei den Kommunalwahlen für den Kreistag und 2021 als Direktkandidat bei der Bundestagswahl, beide Male jedoch ohne Erfolg. Wegen der Arbeit kommt der Wahlkampf bei Handfest gerade ein bisschen zu kurz. Macht aber nichts, findet der 22-Jährige: Man sei zwar vielleicht nicht die aktivste Partei, dafür aber die "lustigste". Neben den eher ironischen Plänen für mehr Bierbrunnen in bayrischen Städten ist sein persönliches Ziel in der Politik ein durchaus ernstes: Die "Vernichtung der AfD mit demokratischen Mitteln". Davon hat er schon 2021 bei der Bundestagswahl geträumt.

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Sollte er erfolgreich in den Landtag kommen, möchte Handfest sich auf diese beiden Ziele konzentrieren. Das mag nach fehlenden Ambitionen klingen, aber Handfest sieht das anders: Viele andere Politiker würden wahnsinnig viel versprechen, ohne es dann umzusetzen. Er will lieber wenig versprechen und dafür viel halten.

Auch junge Wähler anzusprechen, findet der Dachauer sehr wichtig, sie seien schließlich die Zukunft. Dass er sich besonders für die junge Generation einsetzt, sieht man auch an seinem Engagement außerhalb der Kommunalpolitik: Er ist Vorsitzender des selbstverwalteten Jugendzentrums Freiraum, bei dem sich junge Dachauer für Kultur und politische Bildung engagieren und dem die AfD, die Handfest politisch vernichten möchte, schon mal die städtischen Fördergelder streichen wollte.

Daneben ist der ausgebildete Veranstaltungstechniker im Vorstand des Runden Tisches gegen Rassismus und Mitorganisator des Kult-Festivals auf der Ludwig-Thoma Wiese. Um den Wahlkampf nachhaltiger zu gestalten, habe man im Landkreis auf eigene Werbe-Aufsteller verzichtet und sich auf die kommunalen Plakatwände beschränkt, so Handfest. Macht aber nichts: Mit seinem vielseitigen Engagement in Sachen Kultur und Politik dürfte der 22-Jährige auch ohne Plakate mit seinem Gesicht darauf den meisten Dachauern ein Begriff sein.

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