Dachau:Trotz Energiekrise - Stadt betreibt Kunsteisbahn

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Die Kunsteisbahn an der Gröbenrieder Straße in Dachau (Archivbild). (Foto: Niels P. Joergensen)

Der Eislaufsaison steht nichts mehr im Weg. Die Stadt will die Kunsteisbahn regulär eröffnen.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Trotz der Energiekrise wird die Stadt die Kunsteisbahn in der Wintersaison 2022/23 ganz regulär betreiben. Das haben die Stadträte im Haupt- und Finanzausschuss mehrheitlich beschlossen. Ein Krisenstab der Stadt hatte geprüft, an welchen Stellen die Stadt Energie einsparen kann. In diesem Zusammenhang stand auch zur Debatte, ob die Eisbahn an der Gröbenrieder Straße eröffnen soll oder nicht.

Doch wie die Verwaltung den Stadträten vorrechnete, würde eine Schließung der Eisbahn zwar Energie einsparen, aber die Stadt um 5000 Euro mehr kosten als ein normaler Betrieb. Der Grund sind Kosten für Unterhalt, Reinigung oder Personal. Laut Verwaltung könnte man zum Beispiel die Heizung nicht vollständig abschalten, da sonst Frostschäden drohen können. Zudem gibt es einen Vertag für die Reinigung der Anlage, der nicht kurzfristig gekündigt werden kann. Hinzukommen Kosten für Personal. Die Stadt könne die Eismeister oder die Mitarbeiter an der Kasse nach der derzeitigen Gesetzeslage nicht mehr in Kurzarbeit schicken.

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Sportreferent Günter Dietz (CSU) wies auch daraufhin, dass sehr viele Eisbegeisterte die Bahn im Winter nutzen würden. Außerdem müssten die Woodpeckers dann ihren Spielbetrieb einstellen. Der Eishockeyverein ESV Woodpeckers e. V. sowie der ASV Dachau trainieren auf der Eisfläche und tragen dort Heimspiele aus.

Auch Aussegnungshalle am Waldfriedhof bleibt beheizt

Richard Seidl (Grüne) wollte wissen, ob sich vielleicht nicht auch bei einem Betrieb der Eisbahn Energie sparen ließe. Er schlug vor, die Umkleidekabinen zwar aufzusperren, sie aber nur minimal zu beheizen, um sie vor Frost zu schützen. Christa Keimerl (SPD) erinnerte daran, dass vor allem die Auswärtsmannschaften auf einigermaßen warme Umkleiden angewiesen seien. Schließlich könnten diese bei Auswärtsspielen schlecht in voller Montur anreisen. Sportamtsleiter Markus Haberl zweifelte daran, wie viel Energie sich mit Seidls Vorschlag einsparen ließe. Er und auch Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) wiesen aber daraufhin, dass die Stadt im Übrigen nicht erst seit der Energiekrise versuche, bei allen städtischen Gebäuden die Heizkosten minimal zu halten.

Bis auf Luise Krispenz (Grüne) stimmten alle Stadträte im Haupt- und Finanzausschuss schließlich dafür, die Kunsteisbahn im Winter 22/23 zu betreiben. Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder, die Aussegnungshalle am Waldfriedhof wie bisher nur bei Trauerfeiern zu beheizen. Wenn keine Trauerfreier stattfindet, wird Temperatur in der Halle so gehalten, dass kein Frost entsteht.

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