Oft hört man das Blässhuhn (Fulica atra) schon, bevor man es erspäht hat. Mit lauten "Duck-Duck"-Rufen macht es sich bemerkbar, sie haben ihm den Namen "Duckanterl" im Volksmund eingebracht. Kommt man aber seinem Nest, das meist im Wasser in der Ufervegetation schwimmt, oder seinen Jungen zu nahe, so hört man auch mal ein explodierendes "Pix".
Mit ruckenden Kopfbewegungen kann man derzeit die Verbände schwimmender Blässhühner auf der Amper entdecken, zu denen sie sich in der kalten Jahreszeit zusammenschließen. Die circa 42 Zentimeter großen Wasservögel haben ein schiefergraues Gefieder, einen schwarzen Kopf mit roten Augen, einen spitzen weißen Schnabel und ein weißes Stirnschild, die sogenannte Blesse. Letzteres gab ihnen auch den Namen.
Blässhühner können auf dem Wasser laufen
Spektakulär sind die Revierkämpfe, die zur Balzzeit im Frühjahr beobachtet werden können. Blässhühner kämpfen leidenschaftlich, oft auch über mehrere Tage einen wasserschlachtähnlichen Kampf, wobei die Tiere mit Flügelschlagen und Treten aufeinander losgehen.
Hierbei kann man die Füße der Wasservögel genauer betrachten: Anstatt Schwimmhäute haben sie einzelne Schwimmlappen an den Zehen. Dank ihnen können Blässhühner sogar auf dem Wasser laufen: Wird der Vogel aufgeschreckt, so nimmt er erst patschend und flügelschlagend Anlauf auf dem Wasser, bevor er in die Luft auf und davon geht.
Frische und faulende Pflanzenteile, kleine Wassertiere, Abfälle, Weichtiere, Insekten aber auch Fische und Schilf findet das Blässhuhn auch im Winter im Natura 2000-Gebiet Ampertal, da die Amper, im Gegensatz zu kleineren Gewässern, nicht einfriert.
Katharina Platzdasch, die Gebietsbetreuerin des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck, stellt mit dem Ampertaler des Monats regelmäßig einen "echten Ureinwohner" des Ampertals vor.