Coronavirus:Fehler ohne Folgen

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Den Mitarbeitern des Dachauer Gesundheitsamts fehlt derzeit die Zeit, jeden Coronafall einer Gemeinde zuzuordnen. (Foto: dpa)

Corona-Statistik für Landkreis weist kleinen Mangel auf

Von Eva Waltl, Dachau

Auf der Homepage des Landratsamts Dachau geben Statistiken darüber Auskunft, wie viele Personen derzeit im Landkreis Dachau mit dem Coronavirus infiziert oder bereits wieder genesen sind. Zudem kann man sehen, wie viele Menschen sich in Quarantäne befinden, geimpft haben oder in Folge einer Infektion verstorben sind. Nun erscheint bei einer Statistik, die Genesene und aktuell Infizierte nach ihren Wohnorten aufgliedert, der Posten "Zuordnung fehlt". Bei der Anzahl der Infizierten macht dieser Posten immerhin 417 Personen aus (Stand: 22. November). Im Vergleich: Dachau zählt mit 386 in der Statistik so viele infizierte Personen, wie kein anderer Ort im Landkreis, dennoch weniger als "Zuordnung fehlt". Wo wohnen die 417 Personen also?

Sina Török, Sprecherin des Landratsamts Dachau erklärt, es handle sich hierbei um einen rein statistischen Fehler. Die Labore übermitteln die positiven Coronafälle an das Gesundheitsamt, allerdings ist hierbei die Ortsangabe kein Pflichtfeld und wird in vielen Fällen vergessen auszufüllen. In der Vergangenheit hätten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes diese Lücke eigenständig geprüft, nachgetragen und somit dafür gesorgt, dass die Statistik auf der Homepage des Landratsamts jedem positiven Fall einen Ort zuordnen könne, erklärt Török. Aufgrund der derzeitig hohen Coronazahlen im Landkreis aber laufen die Arbeiten im Gesundheitsamt auf Hochtouren und die Mitarbeiter könnten wegen der begrenzten Kapazität nicht jeden Fall für die Erstellung einer korrekten ortsspezifischen Statistik erneut prüfen. Török betont aber, es sei sichergestellt, dass jeder Coronainfizierte im Landkreis unabhängig von der Ortsangabe informiert werde. Bei dem Posten "Zuordnung fehlt" handelt es sich also um einen Schönheitsfehler in der Statistik.

Für die Zukunft hofft Török, dass das Gesundheitsamt diesen Fehler schnell wieder beheben könne, nachträglich würden aber wegen des hohen Zeitaufwands keine Prüfungen mehr angestellt werden. Die bisher erstellten Statistiken bleiben also mangelhaft.

Bei den aktuellen Zahlen ist derzeit ein schwach positiver Trend zu erkennen: Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner sinkt leicht und lag am Donnerstag nach Angaben des Robert Koch-Institutes bei 575. Insgesamt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 892 Menschen im Landkreis mit dem Coronavirus infiziert.

© SZ vom 26.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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