Der Bergkirchener Bürgermeister Robert Axtner (CSU) ist bis auf Weiteres im Krankenstand. Seit 1. Februar hat deshalb die zweite Bürgermeisterin Dagmar Wagner (Freie Wähler) sein Amt übernommen. Wie lange Axtner krankgeschrieben bleibt, sei noch unklar, erklärt sie am Telefon: "Ich gehe davon aus, dass er bald wieder zurückkehren wird, ein genaues Datum kann ich aber nicht nennen." Bislang arbeitete die 52-Jährige in Vollzeit als Pressereferentin bei der TU München. Die Nachricht, dass sie als Bürgermeisterin einspringen soll, kam für sie kurzfristig. Mit ihrem Arbeitgeber vereinbarte sie, dass sie vorerst nur noch 20 Stunden arbeiten wird, den Rest der Zeit ist sie hauptamtliche Bürgermeisterin und sitzt in Axtners Büro. Sie übernehme sein komplettes Alltagsgeschäft: "Ich versuche, die Gemeinde und die Verwaltung am Laufen zu halten", damit Axtner nach seinem Krankenstand wieder anpacken könne.
Wagner ist einzige Frau unter den Bürgermeistern aus dem Landkreis
In ihrem Kalender stehen in dieser Woche eine Bauausschusssitzung, eine Vernissage-Eröffnung, die Teilnahme am Landfrauentag, außerdem müssen die Kitaplätze organisiert werden. Obwohl das alles neue Herausforderungen seien, fühle sie sich ihnen gewachsen, so Wagner. Schließlich ist sie seit 2020 stellvertretende Bürgermeisterin und habe Axtner schon öfter vertreten, etwa bei Jahresversammlungen. Bei repräsentativen Terminen spreche sie sich außerdem mit dem dritten Bürgermeister und ihrem Parteikollegen Johann Groß ab. Auch die Rathausmitarbeiter kennen Wagner, weil sie Axtner in der Vergangenheit schon in dessen Urlaubszeit vertreten hat. Axtner ist seit 2020 Bergkirchener Bürgermeister.
Durch die aktuelle "Interimslösung", wie Wagner es nennt, sei sie derzeit die einzige Frau unter den ersten Bürgermeistern im Landkreis, aber: "Ich habe da keine Berührungsängste." Schließlich habe sie in den 1990er-Jahren Landwirtschaft studiert, wo sie ebenfalls eher auf männliche Kommilitonen stieß.
