Asyl im Landkreis:Der letzte Bus mit Geflüchteten kam 2023

In der Theodor-Heuss-Straße in Dachau gibt es eine neue Asylunterkunft für rund 200 Menschen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Regierung von Oberbayern vermutet hinter dem Rückgang saisonale Gründe.

Bereits seit Ende Dezember kommen keine neu zugewiesenen Geflüchtete mehr im Landkreis Dachau an. Das hat die Sprecherin des Landratsamts, Sina Török, auf Anfrage bestätigt. Der Bus, der die Menschen üblicherweise alle zwei Wochen in den Landkreis bringt, bleibe somit aus. Die Entscheidung darüber liege bei der höheren Verwaltungsebene, der Regierung von Oberbayern.

Deren Sprecher, Wolfgang Rupp, erklärt, dass die Zahl der Geflüchteten, die derzeit nach Oberbayern kommen, "relativ niedrig" sei. Aktuell kämen täglich etwa 36 Personen im Regierungsbezirk an, ukrainische Geflüchtete ausgenommen. Zum Vergleich: Zu Spitzenzeiten, wie im Oktober 2023, wurden in Oberbayern pro Tag 112 Geflüchtete registriert.

Im Frühjahr könnten die Zahlen wieder steigen

Hinter dem Rückgang vermutet Rupp, dass im Winter die Fluchtwege über den Balkan oder dem Mittelmeer deutlich schwerer zu passieren seien. Erfahrungsgemäß stiegen die Zahlen im Frühjahr wieder deutlich an.

Nach Angaben des Landratsamts sind im Landkreis derzeit 1725 Menschen in Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Die ukrainischen Geflüchteten sind in dieser Zahl nicht eingeschlossen; von ihnen leben derzeit 443 in Flüchtlingsunterkünften.

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