Comic "California Dreamin'':Starke Stimme der Flower-Power-Zeit

"California Dreamin‘" von Pénélope Bagieu, gebundene Ausgabe, 280 Seiten. (Foto: Reprodukt Verlag 2020)

"California Dreamin''' beschreibt die Geschichte der Folkband "The Mamas and the Papas". Im Wesentlichen aber schildert Pénélope Bagieu die Geschichte der Sängerin Mama Cass, die mit nur 32 Jahren starb.

Von Jürgen Moises

Wer etwas über die Geschichte der legendären Folkpop-Band The Mamas and the Papas erfahren will, muss eigentlich nur ihren Song "Creeque Alley" hören. Darin lernt man, dass John und Michelle Phillips zuvor schon in der Folkszene unterwegs waren, Cass Elliot bei der Band The Mugwumps sang und ständig Probleme mit ihrem Gewicht hatte. "And no one's gettin' fat except Mama Cass" heißt es auf selbstironische Art recht deutlich. Ach, und der größte Hit der Band, "California Dreamin'", ist natürlich ebenfalls ein Thema. "California dreamin'", so heißt auch der Comic von Pénélope Bagieu, der die Geschichte von The Mamas and the Papas, aber im Wesentlichen die von Mama Cass schildert. Diese wurde 1941 als Ellen Naomi Cohen in Baltimore geboren und starb mit nur 32 Jahren an einem Herzinfarkt. Ihren Tod lässt der Comic aus, auch das frühe Ende der Mamas and Papas deutet er nur an. Stattdessen porträtiert er Cass Elliot als eine starke, lebenslustige, aber auch sehr mit sich kämpfende Frau, die als Teenager an den Broadway wollte und aufgrund ihrer Coolness und der Wahnsinnsstimme ein Teenageridol war. Bagieu macht das mit schwung- und charaktervollen Bleistiftzeichnungen und nimmt sich so manch erzählerische Freiheit heraus. Etwa indem sie den Song "California dreamin'" als Produkt eines bekifften, glücklichen Band-Nachmittags darstellt. Laut offizieller Hagiografie haben ihn John und Michelle Phillips aber in einem Hotelzimmer geschrieben.

© SZ vom 19.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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