Bürgermeisterwahlen in der Region:Grüne erreichen Stichwahl in Freising und Landsberg

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Erfolg für die Grünen bei den Bürgermeisterwahlen in der Region: Die Partei hat in drei oberbayerischen Städten die Chance, künftig den Oberbürgermeister zu stellen. Für die CSU setzte es in Freising eine herbe Niederlage. Auch in Ebersberg, Poing und Putzbrunn wurde gewählt.

Nach der ersten Runde der Kommunalwahlen vom Sonntag haben die Grünen die Chance, in gleich drei oberbayerischen Städten künftig erstmals einen Oberbürgermeister zu stellen. In Freising, Landsberg am Lech und Bad Reichenhall kamen ihre Kandidaten Sebastian Habermeyer, Ludwig Hartmann und Manfred Hofmeister in die Stichwahl - wenn auch nur als Zweite.

Tobias Eschenbacher (2. Reihe, Mitte) hat gute Chancen, neuer Oberbürgermeister von Freising zu werden. (Foto: Marco Einfeldt)

In Freising gewann Tobias Eschenbacher von der Freisinger Mitte den ersten Durchgang, er holte 33,7 Prozent der Stimmen; Habermeyer kam auf 20,6 Prozent. Für Hartmann votierten 30,9 Prozent der Landsberger, für den CSU-Kandidaten Matthias Neuner 34,6 Prozent. Reichenhalls amtierender OB Herbert Lackner (CSU) verfehlte mit 48,2 Prozent die absolute Mehrheit nur knapp; Hofmeister holte 18,2 Prozent.

[] Freising

In Freising, der nach München zweitgrößten Kommune der Region, fuhr die CSU hingegen eine herbe Niederlage ein: Ihr Kandidat Rudi Schwaiger, der Bruder des Freisinger Landrats, kam auf gerade mal 15,4 Prozent der Stimmen. Nach seiner Nominierung im Sommer hatte sich die Stadtratsfraktion der Christsozialen gespalten: Acht der elf Räte verließen sie und gründeten die Fraktion Freisinger Mitte, für die bei der OB-Wahl Eschenbacher antrat, der frühere Fraktionschef der CSU.

Sie hat in Freising seit sieben Jahren einen schweren Stand - seit die Staatsregierung beschloss, den Plan für eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen voranzutreiben. Davon wären große Teile der Kreisstadt betroffen, die Bewohner müssten vor allem mehr Lärm hinnehmen. Schon bei der Stadtratswahl vor vier Jahren bekam die CSU - wiewohl ihre örtlichen Vertreter beteuerten, gegen den Flughafenausbau zu sein - den Unmut zu spüren, verlor mehr als zwölf Prozentpunkte und kam am Ende nur auf 27 Prozent der Stimmen.

Die Stichwahl in zwei Wochen verfehlten auch die übrigen vier Kandidaten deutlich. Benno Zierer (Freie Wähler) kam auf 14,4 Prozent, Eva Bönig (SPD) auf 12,2 Prozent, Helmut Priller (ÖDP) auf 2,7 Prozent und Daniel Wilke (Linke) auf 1,0 Prozent.

[] Ebersberg

Kaum Überraschungen brachten die Wahlen in den anderen Kommunen rund um München. In Ebersberg setzte sich Amtsinhaber Walter Brilmayer (CSU) im ersten Wahlgang deutlich mit 65,3 Prozent der Stimmen durch. Doris Rauscher (SPD) kam auf 21,6 Prozent und Philipp Goldner von den Grünen auf 13,2 Prozent. Brilmayer leitet das Ebersberger Rathaus seit 1994.

[] Poing

In Poing (Landkreis Ebersberg) gewann der seit zwölf Jahren amtierende Bürgermeister Albert Hingerl ebenfalls im ersten Wahlgang. Er holte 68,5 Prozent der Stimmen. Chancenlos blieben seine beiden Gegenkandidaten Carmen Berntheisel (CSU) mit 11,8 Prozent und Michael Frank (Freie Wähler) mit 19,7 Prozent.

[] Putzbrunn

Mit etwas mehr Spannung war das Duell in Putzbrunn im Süden Münchens erwartet worden. Hier trat gegen den seit sechs Jahren amtierenden Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) sein Vorgänger Josef Kellermeier (parteilos). Er war 2005 zurückgetreten, nachdem ihm eine uneidliche Falschaussage nachgewiesen worden war. Doch Kellermeier unterlag mit gerade mal 11,0 Prozent der Stimmen, Klostermeier gewann deutlich mit 70,3 Prozent. Der CSU-Kandidat Eduard Boger holte 18,7 Prozent.

Am Sonntag wurde in insgesamt 32 bayerischen Gemeinden gewählt, im mittelfränkischen Ansbach stand zudem eine Landratswahl an. Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Rest von Bayern lesen Sie hier.

© SZ vom 12.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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