Bevölkerungsprognose:München wächst bis 2035 um rund 300 000 Einwohner

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  • Im zweiten Teil des Demografieberichts hat das Planungsreferat die Auswirkungen des Einwohnerzuwachses auf die einzelnen Stadtviertel untersucht.
  • Spitzenreiter beim Zuzug sind Aubing-Lochhausen-Langwied, Schwabing-Freimann und Moosach.
  • In anderen Bezirken dagegen kommen nur wenig neue Bewohner hinzu.

Von Alfred Dürr

München wächst und wächst. Immer mehr Menschen ziehen in die bayerische Landeshauptstadt, und die Geburten nehmen deutlich zu. Bis zum Jahr 2035 soll die Zahl der Einwohner um 300 000 steigen und 1,85 Millionen erreichen. Doch wie verteilt sich diese Entwicklung auf die 25 Stadtbezirke? Welche Viertel nehmen besonders stark zu und welche zeigen im Hinblick auf die Bevölkerungszahl ein eher schwaches Bild?

Antworten darauf gibt die "kleinräumige Bevölkerungsprognose" des neuesten Demografieberichts aus dem städtischen Planungsreferat. Das Zahlenwerk wird an diesem Mittwoch dem Stadtrat vorgestellt.

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Schon heute weisen die einzelnen Bezirke ihre speziellen Strukturen auf, erläutert Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Deswegen werden sich die Viertel sehr unterschiedlich entwickeln. Vor allem die Gebiete am Stadtrand legen deutlich zu, weil dort mehr gebaut werden kann. Die Innenstadt-Quartiere werden eher unterdurchschnittlich wachsen. Spitzenreiter ist Aubing-Lochhausen-Langwied, wo mit Freiham ein neuer Stadtteil entsteht und sich damit die Bevölkerungszahl bis 2035 fast verdoppelt.

Auch Schwabing-Freimann verzeichnet Top-Zuwächse: Große ehemalige Kasernenareale werden zu Wohngebieten umgebaut. Geringe Wachstumsraten gibt es in den Innenstadt-Bezirken Altstadt-Lehel, Schwabing-West, Maxvorstadt und Schwanthalerhöhe. Auch Untergiesing-Harlaching und Obergiesing-Fasangarten am südlichen Stadtrand erleben keinen Boom bei den Einwohnerzahlen.

Eine wichtige Rolle für die kleinräumige Bevölkerungsprognose spielen die Umzüge innerhalb des Stadtgebiets. Vor allem junge Menschen von außerhalb ziehen zwar besonders gern in die Gebiete rund um die Universitäten in Citynähe. Gleichzeitig sind das aber auch jene Stadtbezirke, die durch Wegzüge innerhalb des Stadtgebiets die höchsten Verluste zu verzeichnen haben.

Die "jüngste Bevölkerung" mit einem Durchschnittsalter von unter 39 Jahren lebt in der Maxvorstadt, auf der Schwanthalerhöhe und in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Letztere wird die Maxvorstadt bis 2035 als jüngster Bezirk ablösen. Eher "alte Viertel" sind heute Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln und Bogenhausen. 2035 wird Hadern das höchste Durchschnittsalter verzeichnen.

© SZ vom 21.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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