Besetzung des Umweltreferats:Ein Quintett im Referenten-Finale

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  • Bei der Suche nach einem neuen Umweltreferenten ist der Kreis der Bewerber auf fünf Personen geschrumpt.
  • Als aussichtsreichste Kandidatin wird die Juristin Stephanie Jacobs gehandet. Sie hat schon unter mehreren CSU-Ministern gearbeitet und bringt Erfahrung in Verwaltung und Gesundheitspolitik mit.
  • Seit der bisherige Amtsinhaber Joachim Lorenz (Grüne) vor zwei Wochen in den Ruhestand gegangen ist, ist der Referentenposten vakant.

Von Andreas Glas

Bei der Suche nach dem neuen Umwelt- und Gesundheitsreferenten wird der Kreis der Kandidaten immer kleiner. Etwa ein Dutzend der ursprünglich 30 Bewerber hat das Direktorium der Stadt als formal geeignet eingestuft, fünf davon wurden nun von den Stadträten zur Vorstellungrunde geladen, die am Dienstag kommender Woche hinter verschlossenen Türen im Rathaus stattfinden wird.

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Die fünf Finalisten, vier davon hat die CSU vorgeschlagen, kommen allesamt aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung oder haben vorher an der Spitze von Verbänden gearbeitet. Während vier der fünf Kandidaten entweder Gesundheits- oder Umweltexperten sind, bringt nur eine Bewerberin Sachkenntnis in beiden Bereichen mit und gilt deshalb als Favoritin: Die Juristin Stephanie Jacobs, die zuletzt als Beamtin im Umweltministerium gearbeitet hat - in einem Ministerium also, das bis vor zwei Jahren auch für die Gesundheitspolitik zuständig war.

Die Arbeit mit CSU-Ministerin ist das große Plus für Jacobs

Im Umweltministerium hat Jacobs unter drei Ministern gearbeitet. Zunächst unter Markus Söder, dann unter Marcel Huber und zuletzt unter Ulrike Scharf. Dass es sich bei diesen drei Ministern um CSU-Politiker handelt, dürfte ein weiteres großes Plus für Jacobs sein. Zwar ist sie kein CSU-Mitglied, doch genießt sie großes Vertrauen innerhalb der Partei. Das ist insofern entscheidend, weil die CSU das Vorschlagsrecht für das Amt des Umweltreferenten hat, letztlich den Ausschlag gibt bei dessen Besetzung.

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Seit der bisherige Amtsinhaber Joachim Lorenz (Grüne) vor zwei Wochen in den Ruhestand gegangen ist, ist der Referentenposten vakant. Der erste Versuch der CSU, den Posten zu besetzen, war im Januar kläglich gescheitert. Damals hatte die CSU den ÖDP-Politiker Markus Hollemann als Wunschkandidaten präsentiert, ließ ihn aber noch vor der Wahl wieder fallen, als bekannt geworden war, dass Hollemann Mitglied in einem Verein radikaler Abtreibungsgegner ist.

© SZ vom 09.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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