Ausstellung in Freimann:Fotografischer Gegenentwurf

(Foto: Ludo Vici)

Eine Ausstellung des Schauspielers und Regisseurs Ludo Vici in Freimann

Eine Zeit der Beschränkungen, der Ratlosigkeit und der Ungewissheit war dieser Frühling 2020. Und vielleicht hat sich bei dem einen oder anderen auch eine subtile Angst eingenistet, die den Fluss des gewohnten Lebens nachhaltig blockiert. Der Schauspieler, Regisseur und Filmemacher Ludo Vici hat sich davon nicht schrecken lassen und die kulturelle Zwangspause genutzt und seine künstlerischen Ambitionen in eine ganz andere Richtung gelenkt.

Entstanden ist eine fotografische Dokumentation, die den Blick auf drei Schlüsselmotive richtet: die Baumrinde, den Himmel und die Atemnot. Da sind einmal die Menschen mit ihren Masken, unheimlich und angreifbar zugleich. Da ist der Himmel in seiner ganzen Klarheit, so ungetrübt wie er in Zeiten Feinstaub produzierender Geschäftigkeit nie war. Und da sind die Bäume, die Jahrzehnte und mehr auf dem Buckel haben, deren Rinde die Vergangenheit fortwährend in der Gegenwart fixiert.

(Foto: Ludo Vici)

"Die Haut des Baumes, die Weite und der Atem" ist der Titel der an diesem Freitag, 11. September, beginnenden Ausstellung in der Mohr-Villa Freimann, Situlistraße 75, in der Ludo Vicis Bilder zu sehen sind. Es ist ein Gegenentwurf zu den üblichen Bewältigungsstrategien, der sich hier offenbart - eine visuelle Zustandsbeschreibung, die einer unverstellten Perspektive folgt, die das Bewusstsein schärft und die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit in einem größeren Zusammenhang erscheinen lässt.

Bis zum 4. Oktober ist die Ausstellung nach Anmeldung unter www.mohr-villa.de dienstags von 13 bis 16 Uhr, donnerstags von 17 bis 19.30 Uhr sowie nach Vereinbarung zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.

© SZ vom 09.09.2020 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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