Au/Haidhausen:Neue Ideen

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Ghost Bike für ein Unfallopfer: Auf der Kuglerstraße beim Krankenhaus rechts der Isar wurde ein Radfahrer im März bei einer Kollision getötet. (Foto: Sebastian Gabriel)

Die SPD schlägt eine Fahrradzone beim Klinikum rechts der Isar vor, die Grünen setzen auf Umwege zu Fahrradstraßen

Von Patrik Stäbler, Au/Haidhausen

In ihrem Bestreben, die Au und Haidhausen attraktiver für Radler zu machen, haben die Stadtteilpolitiker des Bezirksausschusses (BA) zwei Anträge ans Rathaus gerichtet. Zum einen soll geprüft werden, ob der Bereich nördlich der Einsteinstraße als Fahrradzone ausgewiesen werden kann. Zum anderen will der BA die bestehenden Radwege an der Stein- und Balanstraße sperren lassen, um den Radverkehr dort auf die Straße zu leiten.

Die Möglichkeit, eine Fahrradzone einzurichten, haben Kommunen erst seit der jüngsten Novelle der Straßenverkehrsordnung vor wenigen Monaten. In solchen Bereichen gilt nicht nur ein Tempo-30-Limit, sondern der Radverkehr darf auch "weder gefährdet noch behindert werden". Das Gebiet nördlich der Einsteinstraße entlang von Kugler-, Niger-, Zumpe-, Lucile-Grahn- und Schneckenburger Straße eigne sich für solch eine Fahrradzone, "da dort ohnehin nur wenig und ruhiger Verkehr herrscht", sagte BA-Mitglied Nina Reitz, deren SPD den Antrag gestellt hatte. Anlass hierfür sei ein Unfall im März gewesen, bei dem ein Radfahrer auf der Kuglerstraße mit einem Auto kollidierte und so schwer verletzt wurde, dass er im Krankenhaus starb. "Das hätte vielleicht mit einem Tick mehr Aufmerksamkeit vonseiten des Kfz-Fahrers verhindert werden können", fand Reitz. Und bei der Frage, wie sich diese Aufmerksamkeit generieren lasse, sei ihre Fraktion auf die Idee mit der Fahrradzone gekommen.

Der Bezirksausschuss stimmte dem SPD-Antrag ebenso einstimmig zu wie einem Vorstoß der Grünen. Der bezog sich auf die neuen Pop-up-Radwege in München, für die an mehreren Stellen bestehende Radwege mittels einer Barriere gesperrt wurden - damit die Radler den neu markierten Radweg auf der Straße nutzen. Würde man derlei Sperren auch an den zu schmalen Radwegen an Balan- und Steinstraße errichten, so die Überlegung der Grünen, dann ließen sich dort womöglich Fahrradstraßen ausweisen. Genau das hat der BA mehrfach beantragt - ohne Erfolg. Die Stadtverwaltung argumentierte stets, dass Straßen, die über einen Radweg verfügen, nicht in Fahrradstraßen umgewandelt werden dürfen.

© SZ vom 26.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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