Altstadt/Lehel:Gegen die heiße Luft

Heizlüfter in Aktion. (Foto: Catherina Hess)

Bezirksausschuss spricht sich gegen Heizstrahler vor Cafés aus

Der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel lehnt Heizstrahler in Straßencafés ab. Das war eigentlich so gar nicht geplant, vielmehr entwickelte sich eine von Wolfgang Püschel (SPD) angeregte Diskussion darüber, ob man einen Verzicht auf gasbetriebene Strahler und den Einsatz von strombetriebenen fordern könne, unversehens in diese Richtung - nachdem sie in der vorigen Sitzung erst einmal vertagt worden war. Stefan Blum (CSU) riet im zweiten Anlauf nun zum generellen Verzicht auf die Heizpilze - und zwar erst in zweiter Linie aus ökologischen Gründen.

Vor allem ging es ihm um den Anliegerschutz: Wenn bei schönem Wetter die Menschen die laue Nacht genießen und die Nachbarn und Anwohner unter Lärm leiden, sollten bei schlechtem Wetter dafür die Bewohner den Vorteil der Ruhe genießen können, während die Gäste drinnen sitzen. So sorge quasi Petrus für Ausgleich. Blum bekam Zuspruch von den Grünen, die jedoch den Klimaschutz im Vordergrund sahen.

Totalverzicht könne man schon verlangen, konterte die SPD, realistisch aber sei er nicht. Im Gegenteil, mit einem solchen "Schaufensterantrag" beraube man sich aller Einflussmöglichkeiten, das sei nicht vernünftig, so Jürgen-Peter Pinck. Weil man aber nun auch nicht wirklich gegen das eine oder gegen das andere sein konnte, bekamen am Ende beide Anträge eine Mehrheit. Wolfgang Püschl stimmte gegen den ersten und Stefan Blum stimmte gegen die Forderung nach umweltschonenderen Strahlern - aus Prinzip.

© SZ vom 26.03.2019 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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