Altstadt/Maxvorstadt:Plädoyer für den Odeonsplatz

Lesezeit: 1 min

Lokalpolitiker fordern schnelle Änderung der Verkehrsführung

Von Stefan Mühleisen, Altstadt/Maxvorstadt

Seit geraumer Zeit geht es auf dem Odeonsplatz ziemlich ungeregelt, ja chaotisch zu. Fahrradfahrer liefern sich hier tagtäglich einen Nahkampf zwischen Touristenmassen. Richtung Norden stehen oft Taxis im Weg, in Ost-West-Richtung zischen die Radler in anarchischem Slalom aneinander vorbei. Schon seit Längerem gibt es Überlegungen, den Platz und auch die angrenzende Brienner Straße umzugestalten; das Baureferat hat das indes auf die lange Bank geschoben. Doch die Stadtviertelpolitiker in der Maxvorstadt wollen sich damit nicht abfinden. "Wir fordern, dass so bald wie möglich funktionale Verbesserungen für den Radverkehr und für Fußgänger am Odeonsplatz geschaffen werden", heißt es in einem Appell an die Stadt, den das Gremium beschlossen hat.

Die Behörde nimmt derzeit 61 Plätze in der Stadt unter die Lupe, ob diese einer Aufwertung oder Umgestaltung bedürfen. Das Ziel ist zunächst eine Art Rangliste, auf der die Plätze mit dringendem Handlungsbedarf ganz oben stehen. Der Odeonsplatz zählt dabei nicht einmal zur Gruppe der ersten sieben, teilt das Baureferat in einer Verwaltungsvorlage mit. Das liegt zunächst daran, dass die Behörde gehalten ist, gleich den großen Wurf zu planen: Die Brienner Straße soll, so die Idee, zwischen der Ludwigstraße und dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus zur Fußgängerzone werden. Dies sei "durchaus im Bereich des Möglichen", heißt es von Seiten der Behörde - allerdings frühestens im Jahr 2022, wenn der Umbau am Altstadtring abgeschlossen sei.

Den Stadtviertelpolitikern dauert das viel zu lange. "Es darf am Odeonsplatz keinen Stillstand geben", schreiben die Bürgervertreter. Man bedauere sehr, dass der Odeonsplatz nicht die höchste Priorität erhalten habe, Konfliktsituationen zwischen Radfahrern und Fußgängern müssten entschärft werden. Das Gremium kam überein, zur Besprechung der Problemlage einen gemeinsamen Ortstermin mit dem Nachbar-Bezirksausschuss Altstadt-Lehel anzusetzen.

© SZ vom 26.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: