Allach/Untermenzing:Ungebremste Ignoranz

Autofahrer missachten Hinweise auf Schulen und Lärmschutz

Jetzt hat es Allach-Untermenzings Bezirksausschuss (BA) schwarz auf weiß: Dass sich Autofahrer in der Eversbuschstraße - und nicht nur dort - nicht an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten, habe nichts mit der Beschilderung zu tun, sondern sei ein "gesellschaftliches Problem". Im Ferienausschuss im August war die Frage aufgekommen, bei welchen Verkehrsschildern sich Autofahrer disziplinierter verhalten würden: bei einem Tempo-30-Schild mit dem Zusatz "Lärmschutz" oder "Schule".

Damit suchte der Ausschuss nach einer Lösung, die verhindern sollte, dass in der Eversbuschstraße zwischen der Von-Kahr- und der Allacher Straße die Verkehrszeichen mit dem Hinweis auf die nahegelegene Schule fast keine Beachtung fänden. Mindestens die Hälfte der durchfahrenden Fahrzeuge, so eine Beobachtung aus der Bürgerschaft, fahre deutlich schneller - unabhängig davon, ob Schule sei oder nicht. Das bestehende Tempolimit in der Meyerbeerstraße in Obermenzing mit dem Zusatz "Lärmschutz" hingegen werde weitgehend eingehalten.

Das Kreisverwaltungsreferat sollte nun überprüfen, ob der Hinweis Schule oder Lärmschutz sinnvoller sei und vielleicht auch eine Kombination von beiden machbar sei. Die Frage über den Effekt einzelner Schilder, die so manchen Verkehrspsychologen umtreiben dürfte, sieht man in der Behörde nüchterner. Demnach sind Zusatzzeichen nach der Straßenverkehrsordnung ebenfalls Verkehrszeichen. Und diese seien nicht beliebig aufstellbar, sondern dürften nur dort angeordnet werden, wo dies aufgrund der Umstände zwingend sei. Der Hinweis "Lärmschutz" dürfe also nur dort ausgeschildert werden, wo tatsächlich aus Lärmschutzgründen eine Geschwindigkeitsreduzierung angebracht ist.

© SZ vom 29.12.2018 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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