Der Vorstoß aus Obermenzing, die Von-Kahr-Straße umbenennen zu lassen, ist jetzt auch nach Allach-Untermenzing vorgedrungen. Diese Straße erinnere auch an den Ministerpräsidenten Gustav von Kahr, der als "Generalstaatskommissar" nicht nur "bayerischer Diktator" gewesen sei, sondern auch ein offener Judenfeind, zu dessen erste Amtshandlungen die gezielte Ausweisung ostjüdischer Zuwanderer gehört habe, heißt es in dem Bürgerantrag an den Bezirksausschuss.
Sie halte es für durchaus berechtigt, die Von-Kahr-Straße umzubenennen, sagte die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Allach-Untermenzinger Bezirksausschusses Heike Kainz. Sie wolle jedoch noch die Untersuchungen der Stadt abwarten. Ihres Wissens überprüfe diese derzeit, wie mit 300 Straßen, benannt nach problematischen Namensgebern, umgegangen werden solle. Einzig Henning Clewing (FDP) lehnte das Ansinnen ab. Er sei grundsätzlich gegen Umbenennungen, ohne dies weiter ausführen zu wollen, sagte er in der jüngsten Sitzung.