Allach/Untermenzing:Radler auf dem Gehweg

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Eltern sehen ihre Kinder gefährdet und fordern Polizei-Kontrollen

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Dass es im öffentliche Raum immer enger zugeht, ist nicht nur ein Innenstadtphänomen, sondern bereits in den Bezirken am Stadtrand spürbar. Wegen zunehmender Konflikte mit Radlern auf dem Gehweg haben sich Eltern an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing gewandt, der das Thema in der Sitzung des Ferienausschusses behandelte. Eltern und die Stadtviertelvertreter fordern jetzt morgendliche Schwerpunktkontrollen der Polizei an der Kreuzung Eversbuschstraße/Paul-Ehrlich-Weg, an der Ecke Eversbuschstraße/Höcherstraße und in der näheren Umgebung.

Seit ihre Kinder in den Kindergarten gehen, brächten sie sie jeden Morgen zu Fuß über den Trixlweg, die Franz-Albert-Straße, den Paul-Ehrlich-Weg, die Eversbusch- und Höcherstraße dorthin und sähen sich jeden Morgen von Radlern auf dem Gehweg gefährdet, berichteten die Eltern. Man verstehe ja die Angst mancher Radfahrer, zwischen Autos, Lastwagen und Bussen die Straße zu nehmen, doch gehörten Radler nicht auf den Gehweg, weil sie Fußgänger gefährdeten, beschreiben sie ihr Anliegen. An der Ecke Höcherstraße sei man fast von einer Radlerin angefahren worden, mitunter sei es schon zu Rempeleien gekommen. Beschwere man sich bei den Radfahrern, werde man beschimpft oder müsse sich unsinnige Ausreden anhören. Dabei gefährdeten die Radler auch sich selbst, wenn sie ohne Helm unterwegs seien.

Die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses Heike Kainz bestätigte die Beobachtungen. Dass Radler zunehmen die Gehwege okkupierten, habe sie auch festgestellt. Dabei mangele es zunehmend an Rücksichtnahme - die sei heutzutage "nicht hip", sagte sie. Früher sei man als Radler abgestiegen, wenn Fußgänger entgegenkamen oder zumindest Schritttempo gefahren.

Obwohl man wisse, dass die Polizei mehr als ausgelastet sei, will der Bezirksausschuss das Problem doch an die zuständige Polizeiinspektion in Moosach weitergeben. Mit der von der Bürgerin vorgeschlagenen Abmarkierung für Radfahrer auf der Würmbrücke und entlang der Eversbuschstraße soll sich nach der Sommerpause der Unterausschuss Verkehr befassen. Ebenso mit einer Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 entlang der Eversbuschstraße in Bereichen, in denen viele Kinder unterwegs in Kindergärten und Schulen sind.

© SZ vom 03.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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