Allach/Untermenzing:Im Rausch der Tiefe

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Allach fordert eine Schwimmhalle für die neue Grundschule

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Der Bezirksausschuss (BA) Allach-Untermenzing will für die geplante neue Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße westlich der Würm den Bau einer Schulschwimmhalle prüfen lassen. Dies beschloss das Gremium am Dienstagabend einstimmig auf Initiative der SPD-Fraktion. Eine Schwimmhalle ist im derzeitigen Bebauungsplan nicht vorgesehen, ließe sich in einem Neubau aber "wunderbar realisieren", warb Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder für die Idee, die jetzt in die BA-Stellungnahme einfließen wird.

Dem Gremium stellte sich zudem die Frage, ob nach der Aufstockung auf eine fünfzügige Schule mit 550 Schülern die geplante Zweifach-Sporthalle noch ausreichend sei, und diese nicht ebenfalls zu einer Dreifach-Sporthalle erweitert werden müsste. Die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz gab auch zu bedenken, dass das städtische Grundstück "ziemlich limitiert" sei. Fuckerieder regte an, "in die Tiefe zu denken", und das Bad unter die ohnehin schon tiefer liegende Sportstätte zu platzieren. Der Stadtbezirk brauche mehr Möglichkeiten zum Wassersport für Schüler. Den Prognosen nach werde sich deren Anzahl allein an der Eversbuschschule bis 2035 verdoppeln.

Doch noch weiter in untere Dimensionen vorzudringen, schiebt offenbar der hohe Grundwasserstand einen Riegel vor. Die Planung sehe nur ein Untergeschoss vor, um nicht zu viel in die Wassersphäre einzugreifen, gab Stefanie Martin (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau, zu bedenken. Dies brachte Heike Kainz auf die Idee, die zur Grundschule mitgeplante Kita - sie ist für 110 Kinder ausgelegt - woanders zu situieren, eventuell zur bestehenden städtischen Kita weiter südlich im Eck zwischen Pasinger Heuweg und Auenbruggerstraße, und dadurch mehr Fläche für den Sport zu erhalten.

Heike Kainz hielt auch den Zeitpunkt für gekommen, im Zuge des Schulbaus den Ausbau der Theodor-Fischer-Straße und des Pasinger Heuwegs als Forderung mitaufzunehmen. "Man kann eine fünfzügige Schule nicht über Feldwege anfahren lassen." Es müssten keine riesigen Straßen werden. Sie sollten aber beidseits befestigte Gehwege erhalten. Und sollten die Sportflächen erweitert werden, seien auch mehr Stellplätze in der Tiefgarage erforderlich. Überdies soll geprüft werden, ob allein schon bei den derzeitigen Bedingungen die Anzahl der Rad- und Rollerstellplätze ausreiche.

Passend zum Thema teilt das Referat für Bildung und Sport (RBS) mit, dass die Sanierung der Schwimmhalle in der Grundschule an der Eversbuschstraße vor dem Abschluss stehe. Voraussichtlich könne nach den Herbstferien der Schwimmbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Renovierung hatte die Stadt nach einem Antrag des Bezirksausschusses zur "Schwimmoffensive" unabhängig von den weiteren geplanten und nötigen Umbauten der Grundschule vorgezogen, um eine längere Schließung zu vermeiden. Erneuert werden musste die Tragwerkskonstruktion des Daches. "Eigentlich müsste dort aber auch eine neue Schwimmhalle hin", bemerkte Kainz.

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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