Allach/Untermenzing:Baumsterben der anderen Art

Anwohner lehnen Begrünung der St.-Johann-Straße ab

Aus einer Begrünung der St.-Johann-Straße wird in absehbarer Zeit wohl nichts werden. Anwohner haben selbst eine nur vierwöchige Testphase mit der Wanderbaumallee von Green City abgelehnt, berichtete CSU-Fraktionssprecherin Gabriele Hartdegen dem Bezirksausschuss (BA). Sie hätten Angst vor "zusätzlichem Dreck" durch Blätter, dem Wegfall von Parkplätzen und meinten, schon genug Grün zu haben. "Was fällt einem dazu ein", bemerkte die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz mit bitterem Unterton. "Da hat die junge Antragstellerin gleich mal ein Frusterlebnis, was alles nicht geht."

Die Idee, Bäume an der Straße zu pflanzen, stammt von einer dort wohnenden jungen Schülerin. Sie habe sie allerdings nicht gegen den Willen der Nachbarn durchsetzen wollen, sagte Hartdegen. Die Eltern bestanden darauf, die Anwohner zu befragen. "Die Anwohner sind nicht die einzigen Bewohner des Stadtteils", merkte Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz an. "Wir sollten sie ignorieren. Das junge Mädel wird in Zukunft dort leben und nicht mehr die Alten." Auch sollte man dem Mädchen zeigen, dass man nicht so schnell klein beigebe. Bernhard Freitag (CSU) hielt es für schwierig, sich über die Anwohner hinwegzusetzen. "Wozu hat man sie dann befragt?", wollte er wissen. "Manchmal ist zu viel Bürgerbeteiligung auch nicht gut", wandte Christine Lamkewitz (Grüne) ein. Friedrich Schneller (SPD) gab der Hoffnung Ausdruck, die Gegner vielleicht noch umstimmen zu können. Christiane Schenk (SPD) schlug vor, sich eine andere Straße zur Begrünung auszusuchen und sie als BA-Projekt durchzuziehen. Aufgeben will der BA jedenfalls noch nicht: Er will es nächstes Jahr noch einmal probieren.

© SZ vom 25.07.2019 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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