Allach/Untermenzing:Aufs Schild gehoben

Lesezeit: 1 min

Stadt erinnert im Paula-Hahn-Weinheimer-Weg an eine streitbare Wissenschaftlerin

Rhoda Erdmann und Martha Maria Katharina Näbauer bekommen gute Gesellschaft. Der Kommunalausschuss des Stadtrates beabsichtigt, im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet auf dem ehemaligen Parkplatz von MAN den östlichen Straßenteil der Gerberau in Paula-Hahn-Weinheimer-Weg umzubenennen. Die Geochemikerin und Mineralogin war Professorin an der Technischen Universität München (TUM).

1917 in Nürnberg geboren, hatte sie in ihrer Heimatstadt Chemieingenieurwesen studiert und während des Zweiten Weltkrieges als Chemietechnikerin gearbeitet. Ihr Studium schloss sie 1943 in Frankfurt/ Main mit der Promotion ab, danach war sie am Mineralogischen Institut der Universität Frankfurt tätig.

1958 habilitierte sich Paula Hahn-Weinheimer in Geochemie. Sechs Jahre später übernahm sie als Leiterin die Forschungsstelle Geochemie an der TUM, erhielt aber erst 1970 eine Professur. Einen Namen hat sie sich insbesondere bei der Weiterentwicklung und geochemischen Anwendung der Röntgenfluoreszenzanalyse gemacht. Gefragt war sie aber auch, wenn es um Studien und Ausstellungen über die Geschichte des Frauenstudiums und die Rolle von Frauen an Technischen Universitäten ging, speziell der in München. Gestorben ist sie 2002 in München. Die Technische Universität hat nach ihr einen Preis benannt.

Die Straße im Neubaugebiet südlich der Gerberau ist bereits der Biologin und Zellforscherin Rhoda Erdmann gewidmet, der Quartiersplatz nach Martha Näbauer. Für die Gerberau sieht der Bebauungsplan vor, sie im Osten und Westen jeweils als kurze, nicht durchgängig befahrbare Stichstraße zu den Wohnungen festzusetzen. Ihr Mittelstück soll ein beschränkt öffentlicher Geh- und Radweg werden. Der östliche Teil soll künftig Paula-Hahn-Weinheimer-Weg heißen. Bereits bestehende Adressen seien davon zu diesem Zeitpunkt nicht betroffen. Über die Namensgebung wird der Kommunalausschuss am 26. Januar entscheiden.

© SZ vom 05.01.2017 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: