Allach/Moosach:Endlich tut sich was

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In dieser Woche beginnt der Ausbau der Ludwigsfelder Straße. Ökologische Ausgleichsflächen sind geplant

Von Anita Naujokat, Allach/Moosach

Der seit vielen Jahren geforderte Ausbau der Ludwigsfelder Straße kommt in Gang: Das Baureferat beginnt in dieser Woche damit, die Baufelder vorzubereiten. In einem ersten Schritt werden dazu in der jetzt laich-, brut- und vegetationsarmen Jahreszeit circa 95 Bäume sowie Gehölze und anderer Wuchs entfernt. Da die Ludwigsfelder Straße an das Naturschutzgebiet Allacher Lohe und an das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) Allacher Forst und Angerlohe grenzt, seien die Arbeiten und das Anlegen ökologisch wertvoller Ausgleichsflächen "intensiv mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Umweltreferat abgestimmt und geplant" worden, teilt die Stadt mit; etwa 40 Quadratmeter des Naturschutzgebietes müssen überbaut werden, wie aus den Planungsunterlagen von Ende 2014 hervorgeht.

Als Ausgleich dafür und für die gesamte Maßnahme inklusive der Baumfällungen werden südlich der Ludwigsfelder Straße auf zwei Flächen fast 4000 Quadratmeter Magerwiese und nördlich der Angerlohe drei Tümpel als Laichgewässer für die Wechselkröte angelegt. Außerdem werden in der Fröttmaninger Heide auf 8200 Quadratmetern Standorte für seltene, die Trockenheit liebende Schmetterlingsarten wie den Ockerbindigen Samtfalter, auch Rostbinde genannt, geschaffen. Eine Lärmschutzwand soll den Eingriff in den Sicht- und Lärmschutzwall am Gelände von Krauss-Maffei Wegmann kompensieren.

Ausgebaut wird eine knapp 1640 Meter lange Strecke zwischen der Spiegelbergstraße bis zirka 250 Meter westlich vor der Straße Am Neubruch. Seit der Verkehrsfreigabe am 8. Juli 1957 ist die Ludwigsfelder Straße in diesem Abschnitt ein zum Teil nur 5,40 Meter breites schadhaftes Provisorium ohne Geh- und Radweg und ausreichende Entwässerung. Eine Verkehrsprognose für 2025 ergibt in einzelnen Bereichen eine Zunahme von bis zu 23 Prozent auf 14 700 Kraftfahrzeuge pro Tag in dem am meisten belasteten Abschnitt zwischen Betonwerk und Neubruch, zehn Prozent davon sind Lastwagen - im Vergleich: im Jahr 2009 waren es der Analyse folgend insgesamt 12 000 Fahrzeuge. Zudem gibt es kaum Linksabbiegespuren zu den Werken, was den Verkehrsfluss weiter hemmt. Und in der Fortschreibung der Radfahrverbindungen 2005 ist die Ludwigsfelder Straße als Fahrradhauptroute in West-Ost-Richtung vorgesehen.

Ausgebaut wird die Fahrbahn auf 6,50 Meter Breite mit zwei Linksabbiegespuren. Hinzu kommt ein drei Meter breiter kombinierter Geh- und Zweirichtungsradweg auf der Südseite. Ein Grünstreifen trennt den Auto- vom Radverkehr und den Fußgängern. Während der ersten Phase der zweieinhalbjährigen Bauzeit ist kaum mit Behinderungen zu rechnen; im späteren Verlauf wird die Straße nur in Richtung Westen befahren werden können, für den Verkehr nach Osten wird eine Umleitung über die Eversbusch- und Otto-Warburg-Straße zur Dachauer Straße ausgewiesen. Schwerlasttransporte zu den Industrieunternehmen leitet die Polizei zwischen 20 und vier Uhr über die Baustraße.

Seit Juli 2014 liegt der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Oberbayern vor, der Stadtrat hatte das 7,7 Millionen Euro teure Projekt im April 2015 genehmigt. Doch der Baubeginn verzögerte sich immer wieder, zuletzt um ein Jahr, weil es an noch benötigten Grundstücken fehlte. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall, teilt die Stadt mit: Erworben werden mussten an die 16 000 Quadratmeter aus 39 Flurstücken von 13 verschiedenen Eigentümern.

© SZ vom 24.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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