Aktuelles Lexikon:Zuckerfest

Das Fest zum Ende des Ramadan dauert je nach Region zwischen zwei und drei Tagen. (Foto: Shrooq El-Sayed /Imago/APAimages)

Der Name entstammt der türkischen Tradition, Kindern an diesem Feiertag zum Ende des Ramadan Süßigkeiten zu schenken.

Von Gökalp Babayiğit

Wer den Ramadan hinter sich hat, ist zumeist recht guter Dinge. Nach etwa 30 Tagen voller Entbehrungen darf das Ende der Fastenzeit gefeiert, darf wieder zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang gegessen werden: Zwei bis drei Tage dauert je nach Region das Fest des Fastenbrechens. Ein fixes Datum - wie den 24. Dezember bei den Christen - gibt es dabei nicht. Weil der Fastenmonat nach dem islamischen Mondkalender errechnet wird und so jedes Jahr etwa zehn Tage früher beginnt, verschiebt sich das Datum des Festes ebenfalls. Türkische Muslime nennen den Feiertag offiziell "Ramazan bayramı", bei arabischen Muslimen heißt er "Eid al-Fitr". Das auch hierzulande geläufige "Zuckerfest" entstand aus der türkischen Tradition, Kindern zur Feier des Tages Süßigkeiten zu schenken (obwohl sie nach islamischer Lehre zuvor gar nicht fasten mussten). Im arabischen Raum hingegen wird der Begriff nicht benutzt. Manchen mag die Hervorhebung der unbestrittenen kulinarischen Vorzüge des Festes - neben den Süßspeisen werden im Familien- und Bekanntenkreis auch besonders opulente Hauptgerichte verzehrt - etwas zu eindimensional vorkommen. Sie sind nur eine Facette des Feiertags, zu dem die Gläubigen Allah vor allem darum bitten, die Entbehrungen, Gebete und Mühen im Ramadan anzuerkennen und ihnen ihre Fehler zu vergeben.

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