Krieg gegen die Ukraine:Niemals darf Putin gewinnen

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Vor wenigen Tagen wurde der ukrainische Soldat Mychajlo Reuzkyj beerdigt; wie so viele andere hat er sein Leben im Kampf um Bachmut gelassen. Trotz der schweren Verluste auf beiden Seiten ist noch kein Ende des Krieges in Sicht. (Foto: Vladimir Prycek/IMAGO/CTK Photo)

US-Präsident Biden und auch Bundeskanzler Scholz haben ihre Worte zum möglichen Ende des Krieges mit Bedacht gewählt. Sie tun gut daran.

Kommentar von Joachim Käppner

Als sich Napoleons dezimierte "Grande Armée" 1812 durch Eis und Schnee aus Russland zurückschleppte, widmete sich ein deutsches Volkslied dieser epischen Niederlage: "Mit Mann und Roß und Wagen, / so hat sie Gott geschlagen! / Jäger ohn' Gewehr, / Kaiser ohne Heer. / Heer ohne Kaiser, / Wildnis ohne Weiser." Sehr viele Menschen im Westen und ganz sicher in der Ukraine dürften sich ein ähnliches Ende für Putins Mordfeldzug gegen die Ukraine wünschen, sieht man einmal von Leuten wie Sahra Wagenknecht ab, die das Wort Frieden im Munde führen, aber in gespenstischen Talkshowauftritten das Grauen der Vergewaltigungen von Ukrainerinnen durch russische Soldaten herunterspielen. Man mag sich durch die fürchterlichen Niederlagen und Verluste der russischen Armee, der ja auch die eigenen Soldaten völlig gleichgültig sind, an das alte Gedicht erinnert fühlen. Und Heer ohne Kaiser, das wäre in westlichen Augen der beste Ausgang des Ukraine-Krieges, also ein Sturz des Kriegstreibers im Kreml (Napoleon allerdings hatte sich auf dem Rückzug ins sichere Paris abgesetzt und hielt sich noch einige Zeit).

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