Lexikon:Mercosur

Südamerikanische Wirtschaftsgemeinschaft, mit der die EU-Kommissionspräsidentin endlich Freihandel betreiben will.

Von Christoph Gurk

Europa und Südamerika verbindet viel, geschichtlich, kulturell. Wieso nicht auch wirtschaftlich stärker zusammenarbeiten? Genau das ist die Idee eines Abkommens zwischen der EU und der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur. Ihr Name bedeutet "Markt des Südens": 1991 wurde er von Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gegründet. Später trat auch Venezuela bei, seit 2016 ist dessen Mitgliedschaft aber suspendiert, wegen Einschränkungen der Menschenrechte und Pressefreiheit. Mit fast 270 Millionen Einwohnern ist der Mercosur eine der größten Wirtschaftsgemeinschaften der Welt. Jahrzehnte nach der Gründung bestehen aber weiterhin viele Handelsschranken. Eine gemeinsame Währung ist eine ferne Idee. Auch die Zusammenarbeit in der Außenhandelspolitik stockt: Einige Staaten wollen auf eigene Faust Verträge mit China schließen. Gleichzeitig liegt das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union auf Eis, unter anderem wegen Umweltschutzbedenken. Nun hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva angekündigt, das Freihandelsabkommen bis spätestens Ende des Jahres abzuschließen. Ob sie Erfolg hat, ist allerdings noch nicht ausgemacht.

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