Stiko:Na endlich

Die Stiko spricht sich nun dafür aus, Schwangere gegen Covid-19 zu impfen. Das wird vieles erleichtern.

Von Felix Hütten

Eines der vielen Gifte, die Frauen während einer Schwangerschaft möglichst von sich fernhalten möchten, ist das der Verunsicherung. Doch leider hat es die Ständige Impfkommission (Stiko) den werdenden Müttern in den vergangenen Monaten alles andere als leicht gemacht, weil sie keine allgemeine Impfempfehlung für Schwangere ausgesprochen hatte.

Bereits im Frühjahr positionierten sich etliche namhafte medizinische Fachverbände und rieten dringend zur Impfung. Doch viele niedergelassene Gynäkologen gingen nicht mit; ohne Stiko-Empfehlung keinen Piks. Mittlerweile sind weitere, groß angelegte Studien erschienen - und nun gibt die Stiko ihr Okay. Das war höchste Zeit. Die Studien zeigen mittlerweile eindrücklich, dass der Impfstoff sicher ist und vor einem schweren Covid-Verlauf schützt, für den Schwangere im Vergleich zu gleichaltrigen nicht-schwangeren Frauen ein höheres Risiko tragen. Die Stiko hat sich nun nicht nur den Fachverbänden, sondern auch der US-Gesundheitsbehörde CDC angeschlossen, die ebenfalls und schon seit Wochen zur Impfung rät.

Gerade wenn es um Themen wie Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Kinder geht, verfangen Verschwörungserzählungen besonders gut. Die Empfehlung der Stiko trägt also auch dazu bei, dass alle Expertinnen und Experten - vom Impfstoffforscher bis zur niedergelassenen Gynäkologin - auf derselben fachlichen Basis sprechen und Zweifel ausräumen können. Denn letztlich ist es so: Irgendwann wird jeder Mensch dem Virus begegnen, auch Schwangere. Besser, sie sind dann geimpft.

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