Corona-Proteste:Ein bisschen Geldstrafe

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Auch ein pensionierter Amtsgerichtsdirektor war dabei: Am 29. August 2020 drangen Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen bis auf die Stufen des Reichstags vor. (Foto: Achille Abboud/dpa)

Gemeinsam mit Rechtsextremisten stürmten Pandemie-Leugner die Treppen des Reichstags, wo die Polizei sie stoppte. Die Reaktion der Justiz ist viel zu milde.

Kommentar von Wolfgang Janisch

Nein, es war nicht die deutsche Version des Sturms aufs Kapitol, der sich im August 2020 vor dem Reichstag in Berlin vollzog, vier Monate vor den Ereignissen von Washington. In Berlin schafften es 400 Demonstranten bis auf die Außentreppe, bevor die Polizei sie stoppen konnte. Und doch illustriert der Vorfall, den die Zeit mit einem beklemmenden Protokoll in Erinnerung ruft, wie schnell tiefsitzendes Misstrauen gegen den Staat in offene Feindschaft umschlagen kann. Menschen, die sich selbst vermutlich der Mitte der Gesellschaft zurechnen, mischen sich ohne Berührungsangst mit Rechtsextremisten, um der Zentralinstitution der Demokratie bedrohlich nahe zu rücken; auch ein pensionierter Amtsgerichtsdirektor war dabei.

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Von Wolfgang Janisch

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