Regenbogen-Debatte:Sind wir die Guten?

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23. Juni 2021: Während in München Deutschland gegen Ungarn spielt, wird das Olympiastadion in Berlin in Regenbogenfarben beleuchtet - in München hat die Uefa dies untersagt. (Foto: Christophe Gateau/dpa)

An Eilfertigkeit macht den Deutschen keiner was vor - sie ergreifen jede Chance, um zu zeigen, dass sie auf der richtigen Seite stehen. Zum Problem wird das, wenn die Eilfertigen sich an sich selbst berauschen.

Kommentar von Detlef Esslinger

Zu den Sätzen, die der große Völkerkenner Winston Churchill hinterließ, gehört auch der, wonach man die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen habe. Am Mittwochabend leuchtete das Windrad neben der Münchner Arena in den Farben des Regenbogens. Ein Aktivist mit Fahne versuchte, aufs Feld zu gelangen, während die ungarische Hymne lief. Immerhin, er kam ebenerdig, worauf eine Bundestagskandidatin der FDP twitterte: "Jetzt schon mein Held." Und in wie vielen Familien ging wohl die Frage um, wo man noch so ein Fähnchen herkriegt?

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Und trotzdem reist das DFB-Team nach dem abenteuerlichen 2:2 gegen Ungarn zum Achtelfinale nach Wembley. Die Frage ist: Findet diese undurchsichtige Mannschaft dort eine gesunde Mitte? Und wie erklären sich Löws Wechsel?

Von Philipp Selldorf

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