Frauenrechte:Alle sieben Minuten

Polen: Frauen protestieren gegen das geplante Abtreibungsverbot

Frauen auf den Straßen von Krakau.

(Foto: imago images/Hans Lucas)

Wenn Regierungen oder Gerichte wie jetzt in Polen auch in sehr schweren Fällen Abtreibungen verbieten, geht es nicht mehr um die Frauen und das Leben von Kindern - sondern um Ideologie.

Kommentar von Ann-Kathrin Eckardt

Sekunden sind es, die sich anfühlen wie Stunden: vom Blick der Ärztin auf das Ultraschallbild bis zum erlösenden Satz: "Sieht gut aus." Doch manche Paare warten vergeblich auf diesen Satz. Die Nachricht, dass ein ungeborenes Kind mit schwerer Behinderung zur Welt kommen oder gar nach der Geburt lebensunfähig sein wird, ist ein Albtraum. Es ist der Beginn eines psychischen Ausnahmezustands, kein Außenstehender kann da beurteilen, was richtig oder falsch ist. Und erst recht kein Staat. Aber genau das maßen sich Polens Verfassungsrichter mit ihrem Urteil gerade an. Sie zwingen Frauen, ihre Babys selbst mit schweren Fehlbildungen auszutragen, zum Teil mehrere Monate lang. Der Wille der Eltern oder deren schwierige ethische Abwägungen spielen keine Rolle. Das ist eine Art Folter, psychische und physische. Mitten in Europa.

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