Aktuelles Lexikon:Orang-Utan

Beatboxer: Junger Orang-Utan im Zoo von Surabaya, Indonesien. (Foto: Robertus Pudyanto/Getty Images)

Sie sind die geborenen Beatboxer, weil sie erstaunliche Töne von sich geben können, für die Menschen lange üben müssen.

Von Tina Baier

Orang-Utans kämpfen mit Stöcken, halten sich große Blätter über den Kopf, um sich vor Regen oder starker Sonne zu schützen, und essen bestimmte Früchte mit Stäbchen. Da erstaunt es eigentlich kaum, dass die Menschenaffen offenbar auch Beatboxen beherrschen - eine Kunstform, bei der Töne gleichzeitig mit Mund, Nase und Rachen erzeugt werden. Anders als Menschen, mit denen die Primaten eng verwandt sind, stehen sie dabei allerdings nicht auf einer Bühne, sondern bauen die ungewöhnlichen Laute ganz selbstverständlich in ihren Alltag in den Wäldern von Borneo und Sumatra ein. Das britische Forscherteam, das diese bisher unbekannte Fähigkeit der Affen entdeckt hat, hat unter anderem ein Beiß-Groll-Geräusch beim Kämpfen und einen Kuss-Quietscher identifiziert, mit dem sich die Orangs untereinander vor Feinden warnen, zum Beispiel vor Tigern oder dem katzenartigen Sunda-Nebelparder. Der schlimmste Feind der etwa anderthalb Meter großen Primaten mit dem rotbraunen Fell ist aber der Mensch. Gegen dieses Raubtier hilft den Affen ihre Überlebensstrategie nicht, die Bäume nur im Notfall zu verlassen und in selbstgebauten Nestern hoch oben in den Baumkronen zu schlafen. Orang-Utans, die früher in Südostasien weit verbreitet waren, kommen heute nur noch auf den Inseln Borneo und Sumatra vor und sind akut vom Aussterben bedroht.

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