Mecklenburg-Vorpommern:Mit Pampigkeit kommt man da nicht weiter

Angriff kann auch die schlechteste Form der Verteidigung sein: Manuela Schwesig, SPD-Vorsitzende und Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Ungewiss ist, ob bei der SPD im Nordosten Vetternwirtschaft herrscht. Gewiss ist: Sie erweckt den Anschein davon.

Kommentar von Jana Stegemann

Die SPD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete Ende Juni ein Bürgergespräch in einem Hotel, das dem Ehemann ihrer Vizefraktionsvorsitzenden Christine Klingohr gehört. 15 000 Euro soll die Veranstaltung mit 250 Ehrenamtlichen, Bürgern, SPD-Abgeordneten und SPD-Kabinettsmitgliedern gekostet haben. Zu hundert Prozent finanziert aus Fraktions- und somit Steuergeld. Es habe keine Alternative zu diesem Hotel gegeben, heißt es bei der SPD, nachdem der Vorgang öffentlich wurde. Zuvor seien verschiedene andere Lokalitäten geprüft worden; "allerdings erfolglos". Belege für die anderen Anfragen wollte die SPD ausdrücklich nicht vorlegen. Das muss sie auch nicht. Sinnvoll wäre eine solche Transparenz trotzdem.

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