Landwirtschaft:Lieber Kühe vor dem Parlament als Getreide auf der Straße

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Wenn Landwirte mit Traktoren protestieren, wie hier in Belgien, macht das schon wegen der Gefährte Eindruck. (Foto: Kurt Desplenter/dpa)

Traktoren, Misthaufen, Strohballen: Bauern verfügen über bildstarke Mittel, wenn sie protestieren. Das aber entbindet sie nicht davon, mit diesen Symbolen verantwortungsvoll umzugehen.

Kommentar von Johanna Pfund

Derzeit scheinen die Bauern in der EU vor allem damit beschäftigt zu sein, mit immer noch spektakuläreren Aktionen auf ihren Zorn aufmerksam zu machen. In Polen lassen sie ukrainisches Getreide aus dem Laster auf die Straße rieseln, in Frankreich blockieren sie mit Traktoren die Einfallstraßen nach Paris, in Brüssel und in Bingen setzen sie Strohballen in Brand. So vielfältig die Ursachen des Protests sind - einer Sache kann man sich gewiss sein: Die Bauern verstehen sich auf dramatisches Inszenieren mindestens so gut wie die von ihnen selten wohl gelittenen Umwelt- oder Klimaschützer. Nur verfügen sie über andere Mittel: meterhohe Traktoren, Unmengen an Milch, Stroh und Getreide. Das ist ihr Vorteil und ihr Risiko. Mit dem Einsatz solcher Mittel bei Demos ist schnell eine rote Linie überschritten.

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