Obdachlose:Von wegen selbst schuld

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Selber schuld, wer auf der Straße schläft? So zu denken, ist verführerisch. Aber falsch. (Foto: Stephan Rumpf/Stephan Rumpf)

Fast 40 000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße, die meisten von ihnen wegen Schicksalsschlägen. Die Kommunen müssten ihnen ein Bett verschaffen. Doch lieber spendieren sie ein Zugticket - in die nächste Stadt.

Kommentar von Ronen Steinke

Selbst schuld, wer säuft! Selbst schuld, wer auf der Straße schläft! Niemand muss in Deutschland doch auf der Straße schlafen, niemand muss den Bürgerinnen und Bürgern mit seinem elendigen Anblick auf den Wecker gehen. Oder gar mit einem improvisierten Nachtlager, einem verschlissenen Schlafsack im Automatenraum einer Bankfiliale etwa, und dabei seinen Dreck dorthinein tragen, wo man es gern sauber hat. Und wer es dennoch tut, und wer dann vertrieben oder wegen Hausfriedensbruchs angezeigt wird: Siehe oben!

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