Gesellschaft:Wir haben keine Zeit, also lasst sie uns nutzen

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Tropfen für Tropfen: Ein Schmelzloch auf der Spitze eines Eisbergs in Westgrönland (Foto: ODD ANDERSEN/AFP)

Pandemie, Krieg und Klimakrise: Es herrscht ununterbrochener Druck auf das Leben. Doch es darf gehofft werden, wenn wir etwas dafür tun.

Kolumne von Carolin Emcke

"Das Leben hat sich in eine zeitlose Folge von Schocks verwandelt, zwischen denen Löcher, paralysierte Zwischenräume klaffen", schrieb Theodor W. Adorno in der "Minima Moralia". Vielleicht trifft das, was viele am Ende dieses verstörenden, brutalen, einschneidenden Jahres empfinden. Das Leben hat sich in eine zeitlose Folge von Schocks verwandelt, aus denen es kein Entrinnen gibt. Denn es gab ja nicht nur dieses Jahr mit der grausamen Bruchstelle des russischen Vernichtungskriegs in der Ukraine, sondern davor und darüber hinaus die Pandemie. Sie reihen sich aneinander und verkoppeln sich. Wir sind aus dem einen Schock noch nicht entlassen und schon hat uns der nächste erfasst. Vielleicht erklärt das auch, warum es vielen so schwerfällt, sich an die Erlebnisse der vergangenen Jahre präzis zu erinnern, weil die Krisen zeitlos verklumpt sind. Und beide, Pandemie und Krieg, sind eingelassen und überformt von der Klimakatastrophe. Es ist, und das spüren viele, wie es im Untertitel von Adornos Reflexionen heißt, ein "beschädigtes Leben".

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