Aktuelles Lexikon:Extremwetter

Das Sturmtief "Zoltan" hat Deutschland, hier Bremerhaven, gezeigt, was es kann. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Wenn das Klima sich aufheizt, werden einst seltene Ereignisse häufiger.

Von Marlene Weiß

"Klima ist, was man erwartet, Wetter ist, was man bekommt", soll der große Wetterbeobachter Mark Twain gesagt haben. Das ist nicht ganz falsch, allerdings bestimmt das Klima über die Wahrscheinlichkeit, mit der dieses oder jenes Wetter eintritt. Wenn das Klima sich aufheizt, wird das Wetter nicht nur wärmer, sondern auch extremer: Einst seltene Ereignisse werden häufiger. Das gilt laut dem jüngsten Bericht des Weltklimarats IPCC praktisch sicher für extreme Hitze, wahrscheinlich hat der Klimawandel auch Starkregen häufiger gemacht. Etwas weniger klar ist die Datenlage für die zunehmende Intensität von Dürren und tropischen Zyklonen. In Deutschland zeigt sich laut einer Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dass extreme Hitzeereignisse klar zunehmen, Trockenperioden werden länger. Dass Starkregen häufiger wird, wäre logisch, weil wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Es lässt sich aber hier noch nicht eindeutig belegen, auch weil erst seit 22 Jahren flächendeckend gemessen wird. Grund für die aktuellen Überschwemmungen in Mittel- und Norddeutschland war aber nicht Starkregen - also sehr viel Niederschlag innerhalb weniger Stunden in einem begrenzten Gebiet, etwa bei einem Gewitter -, sondern eher tagelanger Dauerregen, teils kombiniert mit Schneeschmelze. Welche Rolle der Klimawandel bei solchen Ereignissen spielt, lässt sich nicht so einfach sagen. Extrem können sie trotzdem sein.

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