Aktuelles Lexikon:Kindergrundsicherung

Was Familienministerin Lisa Paus gerne einführen würde.

Von Johanna Pfund

Es ist einer dieser Missstände, die zwar häufig beklagt werden, an denen sich aber de facto seit Jahren wenig geändert hat: die Kinderarmut. Fast 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik sind Studien zufolge armutsgefährdet. Das bedeutet zwar in der Regel nicht, dass sie Hunger leiden, doch es bedeutet, dass diese Mädchen und Jungen auf so manche Ausflüge verzichten müssen, sich eine gewünschte Sportart vielleicht nicht leisten können oder dass ein höherer Bildungsabschluss grundsätzlich nicht infrage kommt, ein späteres Studium also auch nicht. Die Kindergrundsicherung soll nach den Plänen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) diese Chancenungleichheit zumindest abmildern - indem sie die bisher schon zugänglichen Leistungen für Kinder bündelt und den Zugang dazu erleichtert. Das Kindergeld, der Regelsatz für Kinder im Bürgergeld, der Kinderzuschlag sowie Leistungen aus den Bildungs- und Teilhabepaketen sollen demnach zusammengefasst werden und wesentlich leichter zu beantragen sein als bisher. Am Ende, so der Plan, stünde allen Kindern zumindest ein Grundbetrag in Höhe des bisherigen Kindergelds zu. Der Zusatzbeitrag soll dann abhängig vom Einkommen der Eltern sein. Wie hoch dieser sein könnte, das muss die Koaliotion nun aushandeln.

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