Ukraine:Russland schadet sich selbst

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Die Ukraine gehört zu den größten Getreideproduzenten der Welt, und etwa ein Fünftel liefert sie in ärmere Staaten Afrikas. (Foto: Uncredited/United Nations/AP/dpa)

Wladimir Putin kündigt das Getreideabkommen auf. Das könnte die Lebensmittelpreise wieder in die Höhe treiben, was nicht nur für die Menschen im globalen Süden ein großes Problem wäre.

Kommentar von Cathrin Kahlweit

Das Getreideabkommen, das 2022 unter Vermittlung der UN und der Türkei ausgehandelt wurde, ist nun offiziell von Russland aufgekündigt worden. Das ist schlecht für die Nahrungsmittelpreise weltweit und schlecht für ärmere Staaten in Afrika, an die etwa ein Fünftel des ukrainischen Getreides geliefert wurde; die Zahl der Hungernden ist direkt an die Exportmengen eines der größten Getreideproduzenten der Welt gekoppelt. Es schadet der Ukraine, die das Geld dringend für ihren extrem defizitären Staatshaushalt braucht. Und dem türkischen Präsidenten, der sich als erfolgreicher Vermittler inszenieren konnte. Putins Nein ist letztlich aber auch abträglich für Russland selbst, das kein Interesse daran haben kann, China oder die Partner im globalen Süden zu verärgern, welche die aus steigenden Preisen resultierende politische Instabilität unbedingt vermeiden wollen.

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